Wut-Bauern treiben EU vor sich her: Grüne Pläne werden gekappt

Wut-Bauern treiben EU vor sich her: Grüne Pläne werden gekappt
Im Schatten der Bauernproteste rudert die EU bei vielen Maßnahmen, die dem Umwelt- und Klimaschutz dienen sollten, überhastet zurück

Es war ein imposantes Rahmenprogramm, das Tausende Bauern an diesem Montag in Brüssel lieferten: Und zwar für das Treffen der EU-Landwirtschaftsminister, die sich durch Brigaden von Traktoren, Feuerwerk und Transparente in das Gebäude des EU-Rates durchschlagen mussten.

Maßnahmen ausgesetzt

Die bäuerliche Drohkulisse – in ganz Europa – macht inzwischen merklich Eindruck auf Europas Entscheidungsträger. Eine Maßnahme nach der anderen wird in diesen Wochen ausgesetzt. Strafen bei Nichteinhaltung von Umweltschutzauflagen nach Dürren, oder Hochwasser: Storniert. Umweltstandards für kleine bäuerliche Betriebe: Gelockert. Verpflichtung, vier Prozent der Ackerfläche stillzulegen: Aufgehoben. Man müsse jetzt rasch kurzfristige Maßnahmen setzen, um die Bauern zu beruhigen, so die Strategie in Brüssel. Dann aber sei langfristige Reform der EU-Agrarpolitik unausweichlich – gemeinsam mit den Bauern. 

"Wut aufgestaut"

Auch die Landwirtschaftsminister in Brüssel – Österreichs Vertreter Norbert Totschnig war wegen einer Dienstreise entschuldigt – bemühten sich redlich, den Bauern jedes nur irgendwie mögliche Entgegenkommen zu signalisieren. So meinte Deutschlands Cem Özdemir: Es habe sich bei den Bauern „viel Wut“ über nicht gehaltene Versprechen aufgestaut.

Kommentare