EU-Außenministergipfel in der Ukraine: Die Unterstützung bröckelt

EU-Außenministergipfel in der Ukraine: Die Unterstützung bröckelt
Dass fast alle EU-Außenminister in Kiew waren, war ein starkes Signal der Union. Doch hinter den Kulissen knirscht es: Brüssel fordert von Selenskij Reformen, Wahlen, und auch beim Beitrittsdatum hakt es.

Die Fotos kleben übereinander, so viele sind es. Dmytro, Mykola, Artjom heißen sie, auf den meisten Bildern lachen sie, daneben steht nur das Sterbedatum. Gefallene von heuer findet man kaum – für sie ist kein Platz mehr.

Dass die EU-Außenminister am Montag die Gedenkmauer für die seit 2014 Gefallenen beim Kiewer Michaelskloster besuchen, dass sie sich überhaupt in der ukrainischen Hauptstadt treffen, ist historisch: Es soll ein Signal bis weit nach Moskau sein. Seit 585 Tagen ist das Land im Krieg mit dem Nachbarn, wie viele Soldaten dabei starben, weiß man nicht.

EU-Außenministergipfel in der Ukraine: Die Unterstützung bröckelt

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) vor der Gedenkmauer für die Gefallenen in Kiew.

Die guten Bilder kann Wolodimir Selenskij brauchen wie selten zuvor: Seine Offensive stockt, doch die Erwartungshaltung im Westen wächst, in Washington haben die Republikaner deshalb gerade Milliardenhilfen für Kiew blockiert. Und dass es in der Slowakei wohl noch einen Putinfreund mehr unter Europas Staats- und Regierungschefs geben wird, wirkt da nur mehr wie die Draufgabe.

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