Erste Details: NATO hat Plan für zweite Corona-Welle

Erste Details: NATO hat Plan für zweite Corona-Welle
Die NATO will einen Vorrat an medizinischer Ausrüstung anlegen, auf den schnell zugegriffen werden kann.

Dass an einem Plan getüftelt wird, ist schon länger bekannt. Nun macht die NATO ernst: Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten wollen am Donnerstag bei einer Videokonferenz einen konkrete Punkte für eine mögliche zweite Corona-Welle besprechen. Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg ist für den Fall der Fälle ein eigener Operationsplan erarbeitet worden.

So soll ein Vorrat an medizinischer Ausrüstung aufgebaut werden, auf den schnell zugegriffen werden kann. Und: Ein Krisenfonds wird eingerichtet. Es gehe darum, dass die NATO vorbereitet sei, sagte Stoltenberg am Mittwochabend.

NATO als eifriger Helfer

"Wir müssen unsere Planungen so abstimmen, dass den Nato-Mitgliedern und den Partnerländern, die eng mit dem Bündnis verbunden sind, bei der Bekämpfung des Coronavirus noch besser und schneller geholfen werden kann", sagte der frühere norwegische Ministerpräsident vergangene Wochen im Interview mit der Welt am Sonntag.

Erste Details: NATO hat Plan für zweite Corona-Welle

NATO-Hilfsmission in Afghanistan

Die Pläne, die beim Treffen vorgelegt werden, sollen bereits fertig sein. Bis Mitte Mai hat die NATO laut deutscher Bundesregierung mehr als hundert Einsätze durchgeführt, um Alliierte mit medizinischem Personal zu unterschützen. Sie half dabei, Covid-19-Patienten zu befördern und transportierte Feldlazarette sowie tonnenweise Schutzmaterialien.

Reaktion auf China und Russland

Bereits Anfang Mai hieß es in einer Stellungnahme der NATO: "Es ist zu früh, jetzt schon Schlüsse zu ziehen, aber es ist klar, dass wir die Widerstandskräfte unserer Gesellschaften stärken, besser für künftige Pandemien planen, unsere kritische Industrie schützen und die Planungen für eine fortlaufende Geschäftstätigkeit verbessern müssen."

Der Spiegel meldete unter Berufung auf NATO-Diplomaten, die Gefahr durch Virus-Pandemien habe man bisher zu wenig als Sicherheitsrisiko betrachtet. Im Nordatlantikrat sei bemängelt worden, dass Widersacher der Allianz wie China oder Russland die zu langsame Reaktion des Bündnisses im Frühjahr strategisch genutzt hätten.

Kommentare