Erneut Explosionen nach möglichen Raketenangriffen auf Krim-Brücke

Crimea bridge damaged following alleged attack
Russland spricht von abgewehrten Raketen. Videos in sozialen Netzwerken zeigen hohe Rauchsäulen.

An der Brücke von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es erneut Explosionen gegeben. Die russische Luftabwehr habe Samstagmittag zwei feindliche Raketen abgeschossen, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter der Halbinsel, Sergej Aksjonow, auf Telegram mit. "Die Krim-Brücke ist nicht beschädigt", schrieb er. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.

Der Autoverkehr über das 19 Kilometer lange Bauwerk wurde vorübergehend eingestellt. In sozialen Netzwerken wurden unterdessen Fotos und Videos veröffentlicht, die hohe Rauchsäulen an der für Russland strategisch wichtigen Brücke zeigen. Anrainer berichteten demnach von Explosionsgeräuschen.

Einem Berater Aksjonows zufolge wurde von russischen Spezialkräften künstlich Rauch erzeugt, um die Brücke zu verteidigen. Der Verkehr über die Verbindung sei unterbrochen, werde aber "demnächst" wiederaufgenommen.

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Die 2014 von Präsident Wladimir Putin persönlich eröffnete Brücke besteht aus zwei parallel verlaufenden Abschnitten - einer für den Straßenverkehr, ein weiterer für die Eisenbahn. Über die Krim-Brücke wird unter anderem militärische Ausrüstung für die in der Ukraine kämpfende russische Armee transportiert.

Die Brücke über die Straße von Kertsch war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen worden. Ein Angriff im Juli hatte schwere Schäden am Straßenteil des Bauwerks verursacht. Staatschef Putin hatte danach verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für die Brücke angeordnet.

Auch die Krim selbst ist regelmäßig Ziel ukrainischer Angriffe. Erst Samstagfrüh hatte das russische Verteidigungsministerium den Abschuss von 20 Drohnen über der Krim gemeldet.

In den vergangenen Tagen war es auch auf russischem Gebiet vermehrt zu Drohnenangriffen gekommen. Am Freitag hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt, eine auf die Hauptstadt Moskau zusteuernde Drohne abgeschossen zu haben. Die ukrainische Drohne sei über einem Vorort von Moskau zerstört worden, es habe keine Opfer oder Schäden gegeben.

Zu dem jüngsten Angriff gab es zunächst keine offizielle Reaktion aus Kiew.

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