Erdogan hält deutsch-türkische Beziehungen für besser

Die Türkei habe trotz der Zerwürfnisse in den vergangenen Monaten kein Problem mit den EU-Ländern Deutschland, den Niederlanden oder Belgien, sagt Erdogan.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sieht eine Verbesserung in den deutsch-türkischen Beziehungen. "Es gab Probleme, aber unsere letzten Gespräche waren überaus gut", sagte Erdogan auf dem Rückflug von einer mehrtägigen Afrikareise nach Angaben der Zeitung Hürriyet vom Donnerstag vor mitreisenden Journalisten.

Auch das Verhältnis zu anderen europäischen Staaten bewertete Erdogan als gut. "Wir haben weder ein Problem mit Deutschland noch mit Holland noch mit Belgien", sagte er. "Wir wollen natürlich, dass unsere Beziehungen zu der EU, zu den Ländern der EU, gut sind." Erdogan fügte nach Angaben von Hürriyet weiter hinzu: "Wir sind gezwungen, Feinde zu verringern und Freunde zu vermehren."

Kritik wegen inhaftierter Journalisten

Eine Reise nach Deutschland oder Holland schloss Erdogan, von Journalisten darauf angesprochen, nicht aus. Vor dem Verfassungsreferendum im April 2017 in der Türkei hatte es unter anderem Ärger um geplante Wahlkampfauftritte Erdogans und anderer türkischer Regierungspolitiker in den Niederlanden und Deutschland gegeben. Die Beziehungen wurden stark belastet. Auch Österreich machte klar, dass es Wahlkampfauftritte nicht dulden werde.

Deutschland kritisiert außerdem die Inhaftierung von noch acht Deutschen in der Türkei aus politischen Gründen. Namentlich bekannt ist davon nur der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel. Die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu war am 18. Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Sie darf das Land jedoch nicht verlassen. Der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner war Ende Oktober aus der U-Haft entlassen worden.

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