Erdogan: Botschaftsverlegung nach Jerusalem unklar

Recep Tayyip Erdogan.
"Wir haben Jerusalem sowieso schon zur Hauptstadt von Palästina erklärt", sagt der türkische Präsident.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will grundsätzlich eine Botschaft seines Landes in Ost-Jerusalem eröffnen. Er betonte am gestrigen Sonntag in einer Ansprache aber auch, dass der Zeitpunkt unklar sei, weil die Stadt im Moment von Israel "besetzt" sei.

"Wir haben Jerusalem sowieso schon zur Hauptstadt von Palästina erklärt. Aber weil Jerusalem im Moment besetzt ist, können wir dort keine Botschaft eröffnen", sagte Erdogan am Sonntag im südtürkischen Karaman. "Aber so Gott will, ist auch dieser Tag nahe und wir werden darüber hinaus selbst, offiziell unsere Botschaft dort eröffnen." Zurzeit werde die Türkei durch ein Generalkonsulat in Jerusalem vertreten. Bisher ist die türkische Botschaft in Israel wie die anderer ausländischer Vertretungen in Tel Aviv ansässig.

Reaktion auf Trump

Erdogan reagiert damit auf die umstrittene Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und auch die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen.

Israel hatte den Ostteil Jerusalems im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert und beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt. Dies wird international nicht anerkannt. Die Palästinenser fordern Ost-Jerusalem als künftige Hauptstadt eines Palästinenserstaates.

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