1956: Ungarn lud russischen Botschafter vor

In Budapest regt sich Kritik an der "entwürdigenden" Berichterstattung des russischen Staatsfernsehens über die ungarische Revolution von 1946.

Ungarn hat den russischen Botschafter in Budapest vorgeladen. Der Botschafter sei ins Außenministerium zitiert worden, berichtete die Nachrichtenagentur MTI am Dienstag. Bei dem Treffen soll laut Budapest klargemacht werden, dass niemand "demütigend" über die ungarische Revolution von 1956 und deren Helden sprechen dürfe.

"Pogrom" und "bunte Revolution"

Die Grünen (LMP) hatten zuvor wegen Äußerungen in den russischen Staatsmedien die Vorladung des russischen Botschafters verlangt. Im russischen Staatsfernsehen sei die Revolution von 1956 als "Pogrom" bezeichnet worden, hieß es. Der stellvertretende Direktor der russischen Staatsmedien, Dimitri Kiseljow, bezeichnete den Volksaufstand gegen das stalinistische System in Ungarn außerdem als "erste bunte Revolution", die vom Westen gesteuert worden sei. In dem Programm sei laut LMP weiter behauptet worden, das Nazis zu Tausenden aus den Gefängnissen entlassen wurden.

Der Volksaufstand, dessen 60. Jahrestag derzeit gefeiert wird, war am 4. November von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen worden.

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