Ende der Visafreiheit wirkt: Kaum mehr Tunesier unter den Asylwerbern

Ende der Visafreiheit wirkt: Kaum mehr Tunesier unter den Asylwerbern
Nach zahlreichen Gesprächen hat Serbien seine Freizügigkeit eingeschränkt. Grenzkontrollen wurden verstärkt.

Mehrmals waren Bundeskanzler Karl Nehammer, Außenminister Alexander Schallenberg und Innenminister Gerhard Karner (alle ÖVP) nach Belgrad und Budapest gereist, um mit Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić und Ungarns Viktor Orbán über die vielen Flüchtlinge zu reden, die über den Balkan kommen und in Österreich landen. Von Teilen der Opposition gab es deswegen sehr viel Kritik, weil man sich mit diesen beiden Autokraten zusammensetze. Selbst der Koalitionspartner zweifelte zuletzt daran, welches Spiel da von Vučić und Orbán gespielt werde.

Im Fall Serbien haben die Gespräche zumindest bewirkt, dass seit wenigen Tagen immer weniger Tunesier nach Österreich kommen. Anfang November waren noch an einem Wochenende rund 260 Asylwerber aus Tunesien von der Polizei in Österreich aufgegriffen worden. Am vergangenen Wochenende waren in der Flüchtlingsstatistik nur noch 24 Tunesier zu finden. Am 30. November war erstmals keiner mehr dabei.

Belgrad spielt dabei eine entscheidende Rolle. Bis zum 20. November hatte es Menschen aus Tunesien Visafreiheit geboten. Deren Route führte deswegen fast immer per Flugzeug nach Belgrad – und von dort wurden sie von Schleppern nach Zentraleuropa gebracht. Ende Oktober waren in der heimischen Asylstatistik rund 11.400 Tunesier verzeichnet. Dabei haben Asylanträge aus Tunesien keine Chance auf einen positiven Bescheid.

Mit 20. November hat Serbien auch die Visafreiheit für Flüchtlinge aus Burundi gestoppt. Da war der Druck auf Serbiens Präsidenten Vučić aus Holland gekommen.

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