Eine Geisterkrankheit entlarvt Wien als Tummelplatz für Spione

Eine Geisterkrankheit entlarvt Wien als Tummelplatz für Spione
CIA-Chef aus Wien abgezogen, weil er Havanna-Syndrom verharmlost hatte. Wien immer noch Drehscheibe für internationale Spionage.

In den offiziellen Berichten des US-Auslandsgeheimdienstes CIA ist die Sache lediglich als "ungewöhnliche Krankheitsfälle" vermerkt. Doch diese Krankheitsfälle beschäftigen die US-Geheimdienste seit Monaten und der Ort, an dem sie derzeit offensichtlich am häufigsten auftreten, ist Wien. Von Dutzenden Betroffenen ist die Rede, und nun hat die rätselhafte Krankheit und der offensichtlich unbeholfene Umgang damit auch ein erstes politisches Opfer gefordert: Der CIA-Bürochef in Wien, gerade erst ein Jahr in Österreich stationiert, wurde abgezogen.

"Havanna-Syndrom"

CIA-intern und in US-Medien sind diese Anfälle von Schwindel, Kopfschmerzen und Tinnitus, die sich bis zum Kreislaufkollaps, aber auch bis zur totalen Arbeitsunfähigkeit steigern können, als „Havanna–Syndrom“ bekannt. In der dortigen US-Botschaft sind derartige Krankheitsfälle im Jahr 2016 zum ersten Mal aufgetreten. Im kommunistischen Kuba richtete sich der Verdacht auf Russland. Dessen Agenten hätten die Amerikaner mit Funkwellen angegriffen. Ein Beweis dafür steht bisher aus – zumindest offiziell.

Krankheit verharmlost

In den letzten Monaten hat sich der Hauptschauplatz der seltsamen Seuche verlagert, nach Wien, wie die US-Tageszeitung Washington Post im Juli enthüllte. Nach außen hin, versuchte man abzuwiegeln, intern aber gingen die Wogen hoch.

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