Ein Elisabethanisches Zeitalter
70 Jahre und 213 Tage war Elizabeth Alexandra Mary Windsor Königin. Länger als Elizabeth II regierte nur der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. (72 Jahre, † 1715) Ludwig wurde aber schon mit vier Jahren König.
Geboren wurde Elizabeth am 21. April 1926. Auf den Tag genau 417 Jahre zuvor, am 21. April 1509, starb König Heinrich VII. Ihm folgte sein berühmt-berüchtigter Sohn Heinrich VIII. Der sagte sich vom Katholizismus los und leitete protestantische Reformen ein. Der Beginn eines blutigen jahrhundertelangen Konflikts zwischen Katholiken und Protestanten. Der mündete in der Ära von Queen Elizabeth II in den Nordirlandkonflikt. 3.500 Opfer kostete der dreißigjährige Religionskrieg (1968 bis 1998) des 20. Jahrhunderts. Eines der Opfer war Lord Louis Mountbatten. Er war der Onkel von Prince Philip, dem Ehemann der Queen. 1979 tötete ihn die Terrororganisation IRA bei einem Bombenanschlag. Mountbatten war 1947 der letzte Vizekönig von Indien gewesen. Da war Großbritannien noch ein Weltreich.
Als Elizabeth auf die Welt kam, umfasste es ein Viertel der damaligen Weltbevölkerung und ein Viertel der Landfläche der Erde. Von Kanada bis Nigeria, von Ägypten über Indien bis Australien. Bis in die 1960er-Jahre zerfiel das Empire. Geblieben ist der 1931 gegründete Commonwealth of Nations. Ein Nachhall einstiger Größe. In 14 Commonwealth-Ländern wie etwa Kanada, Australien, Tuvalu, Jamaika und Papua Neuguinea ist der britische Monarch noch immer Staatsoberhaupt.
So gestaltete und erlebte Elizabeth in ihren 96 Lebensjahren Weltgeschichte. Sie erlebte den II. Weltkrieg und all die Kriege danach. Vom ersten Nahost-Krieg 1948 bis Afghanistan 2021. Sie erlebte den Kalten Krieg (1947 bis 1989), den Mauerfall von Berlin (1989), die Ermordung John F. Kennedys (1963), dem sie ein Denkmal widmete, die Vereinigung Europas sowie Beitritt (1973) ihres Landes zur und Austritt (2020) aus der EU. Und sie war dabei, als England gegen Deutschland Fußball-Weltmeister wurde (1966).
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