Dutzende Nachbeben mit Stärken bis zu 5,2 in der Türkei
Die Erdbebenregion an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien kommt nicht zur Ruhe. Am Samstag traf ein Beben der Stärke 5,2 die Provinz Niğde in der Türkei, wie die Erdbebenwarte Kandilli mitteilte. Das Epizentrum lag im Bezirk Bor. Kurz zuvor hatte es nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD mehrere Beben der Stärke 4 gegeben. Angaben zu Opfern und Schäden gab es zunächst nicht. Die Zahl der Todesopfer in beiden Ländern stieg indes auf mehr als 50.000.
Von syrischen Stellen wurden innerhalb von 24 Stunden insgesamt mehr als 60 Nachbeben erfasst, wie das Erdbebenzentrum des Landes am Samstag mitteilte. Im benachbarten Irak seien zwei Beben gemeldet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Der Nachrichtenseite "Rudaw" zufolge hatten sie eine Stärke von 4,3 und 4,0. Berichte über Opfer oder Schäden gab es auch hier zunächst nicht.
In der Türkei wurden Justiz-Angaben zufolge mindestens 184 Menschen unter Verdacht fahrlässigen Handelns in Bezug auf eingestürzte Gebäude festgenommen worden. Das teilte Justizminister Bekir Bozdağ am Samstag mit. Etliche Gebäude in der betroffenen Region waren nicht erdbebensicher gebaut worden. Kritik war laut geworden, die Einhaltung geltender Baustandards sei oft nicht kontrolliert worden.
Zwei Millionen verloren ihr Zuhause
Zu den Festgenommenen zählen Bauunternehmer. Auch der Bürgermeister des Bezirks Nurdağı in der Provinz Gaziantep, Ökkeş Kavak, sei inhaftiert, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Unzählige Gebäude hatten den verheerenden Erdbeben von Anfang Februar nicht standgehalten. Nach Angaben der türkischen Regierung wurden mehr als 173.000 Gebäude in elf Provinzen des Landes zerstört. Fast zwei Millionen Menschen hätten ihr Obdach verloren.
In der betroffenen Region treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, entsprechend hoch ist die Erdbebengefahr. Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Darauf folgten nach türkischen Angaben mehr als 9.000 Nachbeben.
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