Wahlen in den Niederlanden: "Pitbull mit Empathie" gegen "braven Pieter"

Dilan Yeşilgöz vor einer Menschenmenge
Kopf an Kopf ziehen sie am Mittwoch in den Wahltag: Ein Ex-EU-Kommissar, ein braver Neo-Parteichef und ein ehemaliges Migrantenkind auf hartem Anti-Asylkurs

Als „Pitbull mit Empathie“ bezeichnet zu werden, stört Dilan Yeşilgöz nicht. Die 46-jährige Justizministerin, die die erste Frau an der Spitze der niederländischen Regierung werden will, liebt harte politische Auseinandersetzungen. Und die liefert sich die Rechtsliberale im Wahlkampf mit ihren Kontrahenten derzeit am laufenden Band. 

Modisch immer up-to-date und meist auf schwindelerregend hohen Stöckelschuhen unterwegs will die Tochter eines kurdischen Menschenrechtsaktivisten künftig massiv einschränken, was ihr selbst möglich war: den Zuzug von ausländischen Familienmitgliedern. 

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Außerdem plädiert Yeşilgöz dafür, die Asylzahlen radikal nach unten zu schrauben und anerkannte Kriegsflüchtlinge nach Ende der Kämpfe so rasch wie möglich wieder in ihre Heimat zu schicken.

Dieser stramm migrationskritische Kurs hat der Politikerin, die einst als 7-jährige mit Mutter und Schwester dem geflohenen Vater aus der Türkei in die Niederlande nachfolgen durfte, unverhoffte Popularität eingetragen.

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