Drei EU-Länder wollen Malta Migranten abnehmen
Nachdem Malta am Wochenende nach teils wochenlanger Wartezeit über 400 Geflüchtete an Land gehen ließ, haben sich nach Angaben der EU-Kommission bisher drei Länder gemeldet, die Migranten übernehmen wollen. Dies teilte ein Sprecher der EU-Behörde in Brüssel am Montag mit. Österreich ist demnach nicht darunter.
Portugal, Frankreich und Luxemburg hätten sich bereiterklärt, Malta zu unterstützen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Wie viele Menschen sie jeweils aufnehmen, war zunächst nicht bekannt.
Man rufe die weiteren EU-Länder auf, ebenfalls Solidarität zu zeigen, so Brüsseler Behörde. Die EU-Kommission stehe in engem Kontakt mit Malta und koordiniere die Bemühungen zur Umsiedelung.
Deutschland hatte zuletzt betont, man sei grundsätzlich bereit, Menschen aufzunehmen - erwarte jedoch, dass sich auch andere Länder beteiligten. Österreich lehnt die Aufnahme von Geflüchteten seit Jahren mit dem Argument, besonders von der Flüchtlingskrise 2015/2016 betroffen gewesen zu sein, ab. Über die Verteilung von Flüchtlingen in der EU wird seit Jahren gestritten. Die maltesische Regierung beklagte am Wochenende mangelnde Solidarität der anderen EU-Länder.
Die mehr als 400 Migranten saßen teilweise mehrere Wochen auf kleinen Quarantäne-Schiffen vor Malta fest, einige bereits seit dem 30. April. Auf einem der Schiffe hatten Migranten nach Angaben von Maltas Regierungschef Robert Abela zuvor zu Messern gegriffen und unter anderem gedroht, die Crew zu kidnappen.
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