Trump gegen Harris: Schon wieder Wirbel ums TV-Duell

Kamala Harris und Donald Trump
Donald Trump hat seine Teilnahme am TV-Duell am 10. September infrage gestellt. Den Sender ABC bezeichnete er als Fake News.

Am 10. September soll das erste TV-Duell zwischen US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump und der demokratischen Kontrahentin Kamala Harris über die Bühne gehen. 

Es ist die bislang einzig geplante Fernsehdebatte vor der Wahl am 5. November.

Im Vorfeld der Terminfindung legte der Republikaner einen Zick-Zack-Kurs hin: Erst meinte er, sich der Demokratin jederzeit in einem direkten Duell stellen zu wollen. Als Harris einwilligte, ruderte der 78-Jährige zurück. Solange Harris nicht offizielle Kandidatin der Demokraten sei, sei eine Debatte unangebracht, so seine Begründung.

Während einer Rede in Mar-a-Lago Anfang August schlug Trump dann plötzlich drei Fernsehduelle vor: bei Fox News, NBC und bei ABC News. Bestätigt ist bislang einzig das Duell bei ABC News.

Trump bezeichnet ABC als "Fake News"

Wobei Trump nun auch seine Teilnahme daran infrage gestellt hat. Der Republikaner warf dem Sender ABC News in einer Botschaft auf seiner Online-Plattform Truth Social am Sonntagabend vor, gegen ihn voreingenommen zu sein. Er stellte die Frage: "Warum sollte ich eine Debatte gegen Kamala Harris auf diesem Netzwerk machen?".

Trump bezeichnete den Sender als "ABC Fake News". Er zeigte sich verärgert über die Berichterstattung des Senders am Sonntag, in der ein Reporter ein "lächerliches und parteiisches Interview" mit dem republikanischen Senator Tom Cotton geführt habe. Die bei dem Sender aufgetretenen Politexperten nannte er eine "sogenannte Diskussionsgruppe von Trump-Hassern".

Trump sagte den Termin für das Fernsehduell zwar nicht ab. Jedoch erklärte er, der Sender habe "viele Fragen zu beantworten".

Grund der Aufregung dürften die Mikrofone sein  - und die Frage, ob diese stumm geschaltet werden, wenn der politische Gegner spricht. Ein Sprecher des Wahlkampfteams der Demokratin Harris teilte mit, dass man es bevorzuge, dass die Mikrofone beider Kandidaten während der gesamten Übertragung angeschaltet bleiben.

"Wir gehen davon aus, dass Trumps Berater das stumme Mikrofon bevorzugen, weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat sich 90 Minuten lang präsidial verhalten kann", hieß es in einem Statement, das US-Medien vorlag.

Ein Sprecher Trumps teilte mit: "ABC hat genau dieselben Debatten-Regeln wie CNN angeboten, und wir haben sie akzeptiert - ebenso wie das Harris-Lager."

Damit bezog sich der Sprecher auf das TV-Duell zwischen Trump und dem damaligen demokratischen Präsidentschaftsbewerber, US-Präsident Joe Biden. Bei dem Duell waren die Mikrofone desjenigen, der gerade nicht sprach, stummgeschaltet.

Die Stummschaltung im Duell Biden-Trump soll Berichten zufolge auf Bidens Team zurückgegangen sein. Damit hätten die Demokraten verhindern wollen, dass Trump den 81 Jahre alten Demokraten ständig unterbreche. 

Später beklagte sich Biden, Trump habe ihm dazwischengeredet und somit aus dem Konzept gebracht. Da die Mikros aber stumm geschaltet gewesen seien, habe das niemand mitbekommen. Nach der Debatte kamen Beobachter zu dem Schluss, dass - anders als geplant - Trump die stumm geschalteten Mikros eher geholfen hätten, weil der 78-Jährige durch sie kontrollierter gewirkt habe.

Kurz zusammengefasst

  • Am 10. September soll das erste TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris stattfinden. 
  • Doch Trump hat seine Teilnahme am TV-Duell am 10. September infrage gestellt. 
  • Er bezeichnete den Sender als "Fake News".

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