"Da war eindeutig Blut": Wie Zuseher das Attentat erlebten

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In der ersten Reihe bekamen Zuseher und Fotografen den Mordversuch direkt mit - die meisten hofften, es handle sich um einen schlechten Scherz.

Blake Marnell, 59, aus San Diego saß mit Freunden zusammen und verfolgte die Rede von Donald Trump, als er Schüsse hörte. Es sei "eindeutig Blut" zu sehen gewesen, sagte der Trump-Unterstützer dem britischen Guardian.  "Er sprach gerade über Immigration. Er hatte ein Bild auf der großen Leinwand. Ich schaute ihm zu und hörte dann einige Geräusche", die von links gekommen seien. 

"Ich hatte gehofft, dass es sich um einen schlechten Scherz handelte", sagte er. Danach habe er gesehen, wie Trump vom Secret Service zu Boden gerissen wurde. "Ich konnte die Agenten des Secret Service sprechen hören. Ich hörte nicht, dass sie einen Arzt rufen wollten. Ich hörte, wie sie begannen, sich zu koordinieren, sie sagten, sie müssten ihn hier rausbringen, einen Countdown machen. Und dann brachten sie ihn raus." "Das letzte, woran ich dachte, war eine Waffe."

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Und ich dachte: "Er lebt, er lebt"

Auch Doug Mills, Fotograf der New York Times, bekam das Attentat aus nächster Nähe mit. Er fotografiert seit 1983 Präsidenten, war bei der Kundgebung in Butler nur wenige Meter von Trump entfernt. "Es war eine ganz normale, typische Kundgebung. Der ehemalige Präsident kam vielleicht eine Stunde zu spät", sagte er. Die Menge sei schon sehr aufgepeitscht gewesen, als Trump zu sprechen begonnen habe. "Plötzlich hörte ich drei oder vier laute Knallgeräusche. Zuerst dachte ich, es sei ein Auto. Das letzte, woran ich dachte, war eine Waffe." 

Mills habe weiter Fotos gemacht, erzählt er in der New York Times. Sofort seien die Agenten auf die Bühne gerannt gekommen und hätten sich auf Trump geworfen. Danach seien Scharfschützen aus dem Nichts aufgetaucht. "Ich ging von einer Seite der Bühne zur anderen, um zu sehen, ob ich ihn besser sehen konnte. Und da stand er auf und streckte seine Faust in die Luft. Und ich dachte: "Er lebt, er lebt." Ich konnte Blut auf seinem Gesicht sehen. Ich machte weiter Fotos. So stark er auf dem einen Bild mit seiner trotzig wirkenden Faust auch aussah, auf dem nächsten Bild, das ich machte, wirkte er völlig entkräftet."

Als er die Treppe hinunterkam, habe ihn der Secret Service komplett eingehüllt, die Agenten begleiteten ihn bis zu seinem Geländewagen. "Danach drehte ich mich um und sah Menschen schreien und hörte, dass jemand in der Menge erschossen worden war. Sie hielten uns wahrscheinlich 30 Minuten lang in Trumps normalem Wartezelt fest. Als wir herauskamen, sahen wir das vermüllte Feld, Plastikflaschen, Handys, einen motorisierten Rollstuhl, der einfach verlassen war."

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