Die US-Waffenfans haben einen neuen "Helden", der den Killer stoppte

Die US-Waffenfans haben einen neuen "Helden", der den Killer stoppte
Ein Zivilist tötete den Amokläufer, der zuvor drei Menschen erschossen hatte. Das ist Wasser auf die Mühlen der Waffenlobby.

Zuletzt war es still geworden um den Satz, den der Geschäftsführer der mächtigsten US-Waffen-Lobby 2012 kurz nach dem Schul-Massaker an einer Grundschule in Newtown/Connecticut absonderte: „Die einzige Sache, die einen bösen Menschen mit einer Waffe stoppt“, sagte NRA-Geschäftsführer Wayne LaPierre damals, „ist ein guter Mensch mit einer Waffe.“ Nicht zuletzt Amerikas Polizei-Departements sahen in dem gewagten Spruch der „National Rifle Association“ eine Bedrohung für das Gewaltmonopol des Staates.

Von dieser Zurückhaltung war am Sonntagabend bei Jim Ison, dem bulligen Polizeichef von Greenwood im US-Bundesstaat Indiana, nicht mehr viel zu spüren. Der leitende Cop der 60.000 Einwohner zählenden Stadt verbeugte sich förmlich vor einem Passanten, der einen Amokläufer stoppte. Der Kriminelle hatte zuvor in einem Einkaufszentrum mit einem Gewehr im örtlichen Einkaufszentrum drei Menschen erschossen und zwei weitere verletzt. „Es sieht so aus, als habe ein guter Samariter, der bewaffnet war und die Schießerei beobachtet hat, den Schützen getötet“, sagte Ison.

"Heldenmut"

Auch Bürgermeister Mark Myers lobte die Art von militanter Bürgerbeteiligung über den grünen Klee: „Ich bin dankbar für sein schnelles Einschreiten und seinen Heldenmut in dieser Situation.“

Der „Held“ soll ein 22-Jähriger aus dem benachbarten Bartholomew County gewesen sein. Er war offenbar als normaler Kunde mit einer Handfeuerwaffe am Tatort. Seine Identität war am Montagmorgen noch unter Verschluss, ebenso die genauen Umständen seines Einschreitens. Warum nicht die Polizei früh genug in der Lage war, den Täter auszuschalten, als zur besten Shopping-Zeit am Sonntagabend um 18 Uhr im Gastro-Sektor der „Greenwood Park Mall“ die ersten Schüsse fielen, ist bisher unbekannt.

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