Die dubiose Vergangenheit des französischen Innenministers

Gerald Darmanin
Sexuelle Nötigung: Gerald Darmanin wurde mit Bittstellerinnen intim, aber Präsident Macron vertraut ihm – "von Mann zu Mann".

Es ist eine vertrackte Affäre mit üblem Beigeschmack, in die sich Präsident Emmanuel Macron sehenden Auges gestürzt hat. Der französische Staatschef, der Anfang Juli das Regierungsteam erneuern ließ, ernannte bei dieser Gelegenheit den vormaligen Budget-Minister Gerald Darmanin zum Innenminister. Dabei hatte knapp zuvor ein Berufungsgericht eine Erhebung gegen Darmanin wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung angeordnet.

Darauf angesprochen, hatte Präsident Macron erklärt, dass  Anzeigen gegen Darmanin mehrfach abgewiesen worden waren und die Wiederaufnahme der Erhebungen nur aus „formalen Gründen“ erfolgt sei.

Macrons Stellungnahme war eine Halbwahrheit: tatsächlich waren mehrere Klagen gegen Darmanin gescheitert. Aber die jüngste Wiederaufnahme der Erhebungen erfolgte nicht aus „formalen“ Motiven, sondern weil bisher eine Gegenüberstellung von Darmanin und der Klägerin verabsäumt worden war.   

Kommentare