Deutscher Offizier muss wegen Spionage für Russland ins Gefängnis
Ein Bundeswehroffizier ist in Düsseldorf wegen Spionage für Russland zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sprach den 54-Jährigen am Montag wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit schuldig und entsprach damit der Strafforderung der Bundesanwaltschaft.
Der Hauptmann hatte am Oberlandesgericht ein Geständnis abgelegt. Laut Bundesanwaltschaft hatte sich der Berufssoldat Russland „fast penetrant angedient“, um den russischen Streitkräften einen Vorteil zu verschaffen. Dabei habe er militärisch sensible Informationen verraten. Der 54-Jährige habe sich als Agent für einen Staat betätigt, der sich als rücksichtsloser Aggressor erwiesen habe, heißt es im Urteil.
Verteidiger nennt "Vier Tage des völligen Versagens"
Etwa im gleichen Zeitraum war der Mann in die AfD eingetreten. Hätte der Offizier nicht nur Dienst-, sondern Staatsgeheimnisse verraten, hätte ihm sogar lebenslange Haft gedroht.
Der Verteidiger hatte gesagt, sein Mandant habe in vier Tagen alles in Schutt und Asche gelegt, was er zuvor in Jahren als pflichtbewusster Berufssoldat aufgebaut habe: „Vier Tage des Verrats, an denen er rote Linien überschritten hat. Vier Tage des völligen Versagens.“
In einer fordernden beruflichen Zeit habe sich sein Medienkonsum allmählich auf Telegram und Tiktok verlagert. Dort sei er Fake News und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aufgesessen. Der Realität sei er zeitweise deutlich entrückt gewesen. Inzwischen sei er aus der AfD wieder ausgetreten.
Der Hauptmann hatte behauptet, die Angst vor einer nuklearen Eskalation des Ukraine-Kriegs habe ihn getrieben. „Es ist der größte Bockmist, den ich in meinem Leben gebaut habe“, hatte er in seinem Schlusswort gesagt. Eine Depression, verursacht durch chronische Überarbeitung, habe sein rationales Denken beeinträchtigt.
Beamte des Bundeskriminalamtes hatten den Mann am 9. August in Koblenz festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
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