Deutschland hadert mit Merkels Erbe: Putin war ihr größter Irrtum

Deutschland hadert mit Merkels Erbe: Putin war ihr größter Irrtum
Deutschland debattiert über die Mitverantwortung der Altkanzlerin. Hat ihre Beschwichtigungspolitik Putin den Boden für Größenwahn bereitet?

„Terpenije“, antwortete Angela Merkel einmal auf die Frage, was ihr liebstes russisches Wort sei. Die deutsche Altkanzlerin spricht recht gut russisch, sie hat es in der DDR von Soldaten gelernt. Auch mit Wladimir Putin soll sie in dessen Muttersprache parliert haben. Dass ihr liebstes Wort übersetzt „Geduld“ oder „Leidensfähigkeit“ heißt, wird kein Zufall sein. Merkel galt lange als die Putin-Kennerin schlechthin. Nicht wegen ihrer Sprachkenntnisse, sondern eben wegen dieser Terpenije. Sie hatte das Sitzfleisch, um Krisen zu überstehen. Und gönnte auch anderen Siege. Das machte sie im Westen zu jener Person, die Putin am besten einbinden konnte.

Das dachte man zumindest, bis am 24. Februar russische Panzer in die Ukraine rollten. Nicht nur die SPD – Stichwort Gerhard Schröder –, sondern auch die CDU arbeitet sich seither an ihrem Erbe ab. Friedrich Merz, jetzt CDU-Chef, sprach gar von einem „Scherbenhaufen der deutschen und europäischen Außen- und Sicherheitspolitik der letzten Jahrzehnte“.

Profiliert sich Merz, Merkels alter Intimfeind, nur auf ihre Kosten? Oder hat sie Putin tatsächlich mit Beschwichtigungen den Boden für seinen Feldzug bereitet?

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