Deutschland denkt an Ende der Gratis-Coronatests
Die Hälfte der erwachsenen EU-Bürger ist jetzt geimpft. Das verkündete Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag. In Österreich sind es rund 56 Prozent der Bevölkerung, die zumindest eine Dosis erhalten haben. In Deutschland mehr als 58.
Ein großer Teil der Impfwilligen hat, ähnlich wie in Österreich, auch bei den deutschen Nachbarn bereits einen Termin erhalten. Jetzt zerbrechen sich Entscheidungsträger die Köpfe, wie man auch jene überzeugt, die zuletzt noch gezögert haben.
Neben Werbe- und Aufklärungsarbeiten versucht man es offenbar nicht nur mit Erleichterungen des Alltags für Geimpfte, sondern umgekehrt auch mit Hürden für jene, die sich bisher nicht impfen lassen wollten.
"Nicht ausschließen"
In Deutschland konnten sich Bürger bisher gratis per Antigen-Schnelltest auf Corona testen lassen. Doch die deutsche Bundesregierung schließt jetzt offenbar nicht mehr aus, dass die Tests in Zukunft etwas kosten könnten.
Nach Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU), dass man sich zwar derzeit noch in der Phase des Überzeugens befinde, sich aber darüber Gedanken mache, die Gratis-Tests langsam einzustellen. "Ich will nicht ausschließen, dass man mal in diese Situation kommt."
"Indirekte Impfpflicht"
Noch gebe es schließlich Gruppen, die nicht geimpft werden können, so Kanzlerin Merkel. Maßnahmen, „die so eine indirekte Impfpflicht sind“, wollen aber gut durchdacht sein. In den nächsten Wochen gehe es um das Werben für Impfungen, „und dann diskutieren wir weiter“, zitiert der Spiegel die Kanzlerin.
Ähnlich wie in Österreich ermöglichten die bisher kostenlosen Tests (oder Impfnachweis) in Deutschland den Zugang zu Veranstaltungen oder Gastronomie.
Der Druck auf die nicht Geimpften steigt auch in Deutschland. Baden-Württembergs Gesundheitsminister kann sich offenbar sogar eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen vorstellen. Da ist allerdings die deutsche Bundesregierung derzeit dagegen.
Kommentare