Der nächste Skandal: Floss Geld aus Russland und China an AfD-Politiker?

Der nächste Skandal: Floss Geld aus Russland und China an AfD-Politiker?
Gleich zwei hochrangige AfD-Politiker stehen im Verdacht, Geld aus dem Ausland angenommen zu haben - Schmiergeld soll aus Russland und China geflossen sein. Die Behörden ermitteln.

Wie finanziert der Mann das alles?

Diese Frage stellten nicht nur die Süddeutsche, WDR und NDR, als sie über AfD-Kandidat Maximilian Krah recherchierten. Auch AfD-intern irritiert der Lebensstil des achtfachen Vaters immer mehr: Teure Maßanzüge, Auftritte im Jaguar, Spitzname „Schampus-Max“ – wie sich der EU-Spitzenkandidat der AfD all das leisten kann, ist schwer nachzuvollziehen.

Umso genauer sahen deshalb auch die Ermittler hin, als sie kürzlich Krahs Brüsseler Büro durchsuchten. Er steht genauso wie Bundestagsabgeordneter Petr Bystron, in dessen Büroräumen am Donnerstag eine Razzia stattgefunden hat, im Verdacht, Geld über dubiose Wege angenommen zu haben. Die Quellen: Russland und China.

Noch gibt es in beiden Fällen nur einen Anfangsverdacht, die Unschuldsvermutung gelte, heißt es seitens der Behörden. Doch die Hinweise verdichten sich. Krah, der im Juni erneut für die AfD ins Europaparlament einziehen will, musste schon vor einigen Wochen seinen Mitarbeiter Jian G. entlassen, weil der für China spioniert haben soll und dafür in U-Haft sitzt. Jetzt fanden die Ermittler heraus, dass G. AfD-Mann Krah auch finanziell laufend unterstützt haben dürfte. Mehr als 50.000 Euro sollen geflossen sein – aus chinesischen Geheimdienstquellen.

Der nächste Skandal: Floss Geld aus Russland und China an AfD-Politiker?

Petr Bystron

Flixbus-Ticket als Beweis

Mitarbeiter G. zeigt sich offenbar geständig, er soll angegeben haben, bereits seit 20 Jahren für Pekings Geheimdienst zu arbeiten. Krah selbst weist alle Vorwürfe von sich: Er wisse nichts von den Vorgängen, ließ er über seinen Anwalt ausrichten; und als Beleg dafür, dass er nicht gerade auf großem Fuß lebe, schickte der studierte Jurist der Süddeutschen Flixbus-Tickets, die er benutzt habe.

Was er auch bestreitet, ist derselbe Vorwurf, mit dem sich auch sein Parteikollege Petr Bystron herumschlägt: Er soll Geld aus Russland über das ominöse tschechische pro-russische Internetmedium "Voice of Europe" erhalten haben Das Portal soll mehrere europäische Politiker geschmiert haben, um sich pro-russische Politik zu erkaufen; die EU hat es am Freitag gesperrt.

Bei der Päckchen-Übergabe gefilmt

Bystron werden in diesem Fall Bestechlichkeit und Geldwäsche zur Last gelegt, sein Büro in Berlin und Gebäude in Mallorca wurden deshalb am Donnerstag durchsucht. Hinter "Voice of Europe" steht der russische Oligarch Viktor Medwetschuk, ein Vertrauter Putins, der in der Ukraine pro-russische Politik für den Kreml machte. Er und Bystron kennen einander - seit Jahren. 

Die Vorwürfe gegen Bystron wiegen schwer: Der tschechische Geheimdienst soll Aufnahmen von ihm besitzen, auf denen er beim Geldzählen zu hören ist und Päckchen entgegennimmt. Er selbst weist alle Schuld von sich. In einem Telegram-Video sagte er: „Das System will uns runterdrücken.“

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