Abtreibungsverbot: Der Kampf der Kulturen in den USA

Abtreibungsverbot: Der Kampf der Kulturen in den USA
Das Thema Abtreibungsverbot ist nur eines von mehreren, bei dem sich Republikaner und Demokraten in die Haare geraten. Die Kluft verschärft sich angesichts der nahenden Kongresswahlen.

Der Schlangenfluss trennt künftig nicht nur zwei Bundesstaaten in Amerika. Sondern ganze Welten.

Am linken Ufer, in Ontario/Oregon, mietet „Planned Parenthood“ gerade Räume für medizinische Zwecke an. Das ist die landesweit wichtigste Organisation für die Selbstbestimmung von Frauen in existenziellen Notlagen: kurz Abtreibung.

Rechts vom Strom, im eine Stunde südlich gelegenen Boise, müssen Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, schließen. Der republikanisch beherrschte Kongress im US-Bundesstaat Idaho hat im Vorfeld einer Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofes in Washington das hinter Oklahoma strengste Anti-Abtreibungsgesetz in ganz Amerika verabschiedet. Ab der sechsten Woche wird eine Schwangerschaftsabbruch zur Straftat. Selbst bei Inzest oder Vergewaltigung.

Oregon, der links-liberale, demokratisch regierte Nachbarbundesstaat am Pazifik, hat dagegen das Recht auf Abtreibung in der Bundesstaatsverfassung kodifiziert. Dort, wie auch in Washington State und Kalifornien, rechnet man schon bald mit Dutzenden Frauen aus Idaho, die hier auf medizinische Betreuung hoffen, die ihnen in ihrer Heimat-Region verwehrt wird.

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