Der Ehemann als Stolperfalle

Gehen künftig getrennte Wege: Huma Abedin und ihr Mann Anthony Weiner.
Hillary Clintons engste Mitarbeiterin bringen die Sex-Eskapaden ihres (baldigen Ex-)Mannes in die Bredouille.

Wer zu Hillary Clinton will, kommt an ihr nicht vorbei: Huma Abedin, seit fast zwanzig Jahren eine der engsten Vertrauten der demokratischen Präsidentschaftskandidatin. Hoch professionell, unermüdlich im 24-Stunden-Dauereinsatz für ihre Chefin unterwegs, leitet die wunderschöne 41-Jährige das 700-köpfige Wahlkampfteam im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Hillary Clintons Wahlkampf steht und fällt mit den Ideen ihrer treuen Freundin Huma, der Wachsamkeit, aber auch dem Auftreten der dunkelhaarigen Powerfrau.

Das allerdings hat schweren Schaden genommen, seit Abedins Ehemann Anthony Weiners neueste Sex-Eskapaden aufflogen. "Nach langen und schmerzhaften Überlegungen habe ich beschlossen, mich zu trennen", teilte Abedin nun Montag Nacht in einer knappen Twitter-Meldung mit.

Zum Porträt von Huma Abedin: Hillarys Frühwarnsystem

Der Ehemann als Stolperfalle
Former U.S. Representative Anthony Weiner and wife Huma Abedin arrive at the Metropolitan Museum of Art Costume Institute Gala (Met Gala) to celebrate the opening of "Manus x Machina: Fashion in an Age of Technology" in the Manhattan borough of New York, May 2, 2016. REUTERS/Eduardo Munoz
Schon vor fünf Jahren hatte der frühere Kongressabgeordnete Weiner mit dem Twittern erotischer Selfies seine einst hoffnungsvolle politische Karriere zerstört. Sein Mandat als Abgeordneter gab er infolge des Skandals auf, als möglicher Bürgermeisterkandidat für New York konnte er erst gar nicht antreten. Am Wochenende wurden dann wieder Vorwürfe laut, Weiner solle erneut über Monate hinweg anzügliche Bilder von sich an eine andere Frau geschickt haben. Darunter sogar eines, während er mit seinem kleinen Sohn im Bett lag.

"Sexting"

Was Weiner Karriere und nun letztlich die Ehe kostete, nennt sich "Sexting" – das Versenden von Sex-Botschaften und -Selfies. Auch dieses Mal habe er einer "vollbusigen Brünetten" Fotos von sich geschickt, schrieb das Boulevardblatt New York Post. Eines davon zeigt ihn mit weißen Boxershorts bekleidet und offensichtlich sexuell erregt. Die Empfängerin der Fotos dürfte das Blatt auch selbst informiert haben – zumal sie sich peinlicherweise auch gleich als Donald-Trump-Anhängerin outete.

Mehrmals hat Huma Abedin ihrem auf ehelichen Abwegen spazierenden Gatten verziehen. Stand loyal zu ihm und tat es damit ihrer Chefin Hillary Clinton gleich, die ihrem Gatten Bill sämtliche Seitensprünge und verbotene Vergnüglichkeiten mit Praktikantinnen nachsah.

Der Ehemann als Stolperfalle
Democratic U.S. presidential candidate Hillary Clinton (R) stands with with aide Huma Abedin after the conclusion of the Univision News and Washington Post Democratic U.S. presidential candidates debate in Kendall, Florida March 9, 2016. REUTERS/Carlo Allegri
Nun aber hat die praktizierende Muslima, in den USA geborene Tochter eines indisch-pakistanischen Ehepaares, die eheliche Reißleine gezogen. Die Ehe zwischen einem New Yorker Juden und einer Muslima, die ein demokratisches Powerpaar hätte werden können, ist unwiederbringlich zu Ende. Ein Sex-Selfie mit dem schlafenden Sohn an seiner Seite – das gilt nicht nur als eine abgrundtiefe Beleidigung für jede Mutter und Ehefrau. Das ist auch eine Bombe, die im Wahlkampf der Demokraten nicht gezündet werden darf.

"Leichtsinnig"

Kein Wunder, dass sich Donald Trump sofort genüsslich auf den Weiner-Skandal stürzte. In einer Pressemitteilung äußerte er zwar Verständnis dafür, dass Abedin sich von ihrem Mann getrennt hat: "Huma hat eine weise Entscheidung getroffen. Ich kenne Anthony Weiner gut, und sie ist ohne ihn sehr viel besser dran", schrieb er. Doch er nutzte den Vorfall sogleich, um Clinton zu attackieren: "Ich sorge mich um das Land, weil Hillary Clinton so leichtsinnig und nachlässig war, Weiner so nah an hochgradig geheime Informationen heranzulassen. Wer weiß, was er in Erfahrung gebracht und wem er es gesagt hat? Das ist nur ein weiteres Beispiel für Hillary Clintons schlechtes Urteilsvermögen."

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