Rodman stellt sich wieder auf Nordkoreas Seite

Kim Jong-un und Dennis Rodman bei einem Treffen im Jänner.
"Kim hat seinen Onkel nicht töten lassen", so der Sportler - trotzt offizieller Bestätigung der Exekution.

Dennis Rodman und seine Liebe zu Pjöngjang: Der ehemalige US-Baksteballstar hat nun mitteilen lassen, dass der nach staatlichen Angaben hingerichtete Onkel und langjährige Mentor von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, Jang Song Thaek, durchaus noch am Leben sei. "Man kann alles Mögliche über Nordkorea sagen und die Leute würden es glauben", sagte Rodman der jüngsten Ausgabe des Magazins DuJour.

"Er stand neben mir"

Als er zuletzt in Nordkorea gewesen sei, sei erzählt worden, Kims Onkel Jang sei hingerichtet und "an die Hunde verfüttert" worden. "Dabei stand er genau neben mir." Pjöngjang hatte die Verurteilung und Hinrichtung Jangs offiziell bestätigt. Demnach wurde das Familienmitglied des Herrscherclans wegen angeblicher Umsturzversuche und anderer Verbrechen als "Verräter" Mitte Dezember exekutiert. Vor Gericht soll er angeblich gestanden haben, einen Staatsstreich geplant zu haben.

Rodman hatte Nordkorea schon mehrfach besucht, zuletzt im Jänner. Damit hatte er sich immer wieder harsche Kritik eingehandelt, weil er sich etwa weigerte, bei seinen Treffen mit Kim das Thema Menschenrechte anzusprechen und ihm stattdessen ein Geburtstagsständchen darbot.

"Er liebt die Amerikaner"

Das kommunistische Nordkorea ist eines der am meisten abgeschotteten Länder der Welt. Kim regiert das Land mit autoritärer Hand, weite Teile der Bevölkerung sind nach UN-Angaben bitterarm und leiden Hunger. Umstritten ist auch das nordkoreanische Atomprogramm. Dazu sagte Rodman dem Magazin DuJour, Kim habe nicht die Absicht, "jemanden zu bombardieren", er "liebe die Amerikaner". Vielmehr wolle er Gespräche mit US-Präsident Barack Obama führen. Experten zufolge könnte Nordkorea derzeit einen vierten Atomtest vorbereiten.

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