Dark Tourism: Faszination des Todes und des Makabren
Der Tourismussoziologe Wolfgang Aschauer über die Motive, an Plätze von Katastrophen zu reisen.
Auschwitz ist in Polen eine der Top-Destinationen, so wie Tschernobyl in der Ukraine. Was fasziniert Menschen an diesen Orten? Wolfgang Aschauer ist Soziologe an der Uni Salzburg und beschäftigt sich mit dem Phänomen Dark Tourism.
KURIER: Seit wann gibt es den sogenannten Dark Tourism?
Wolfgang Aschauer: Den Begriff gibt es relativ prominent seit den 1990er-Jahren. Ein neues Forschungsfeld hat sich entwickelt: Es zielt auf Reiseformen ab, die mit Tod und Leid in Verbindung stehen. Dark Tourism ist aber kein neues Phänomen. Die Faszination des Todes und des Makabren gibt’s schon lange. Wie die Gladiatorenkämpfe in Rom oder öffentliche Exekutionen im Mittelalter zeigen.
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