Neues Berechnungs-Modell orientiert sich an Todeszahlen

Neues Berechnungs-Modell orientiert sich an Todeszahlen
Nur sechs Prozent aller Infizierten werden tatsächlich erkannt, so der Göttinger Forscher Sebastian Vollmer. Seine neue Rechenmethode kommt auf hohe Dunkelziffern.

Dass mit Statistik Politik gemacht wird, ist nicht neu. In der Coronakrise hat der Blick auf Zahlen aber eine neue Dimension erreicht: Kurven, wohin man sieht; Fallzahlen, die täglich vorgetragen werden. Und die für bisher kaum Denkbares sorgen: In Ungarn etwa regiert Premier Orbán über das Parlament hinweg – und hat die Ausgangsbeschränkungen jetzt auf unbestimmte Zeit verlängern lassen.

Wie viel von dem statistischen Material stimmt, mit dem die Einschnitte argumentiert werden, ist eine andere Frage. Sichtbar ist das an den Todesraten: In Italien starben 12,7 Prozent der Erkrankten, in Ungarn 7,5 Prozent und in Tschechien, wo man sich einer besonders harten Gangart rühmt, nur zwei Prozent, wie in Österreich.

Kaum eine Krankheit hat so eine hohe Schwankungsbreite, und auch die verschieden gut ausgestatteten Gesundheitssysteme liefern dafür keine plausible Erklärung. Wie kann das also sein?

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