Wer steckt eigentlich hinter den Corona-Zahlen?

Wer steckt eigentlich hinter den Corona-Zahlen?
Sie sind schneller als die WHO: Wie die Forscher der US-Universität Johns Hopkins mit ihren Zahlen die ganze Welt versorgen – und dabei selbst zum Politikum werden.

Die Länder der Welt, darüber rote Kreise, die angeben, wo wie viele Menschen infiziert sind. Links oben die Gesamtzahl der Erkrankten, die bei knapp 1,8 Millionen derzeit hält.

Beinahe jeder kennt diese Grafik, kurz Dashboard genannt, aus dem Fernsehen, von Online-Nachrichtenseiten: Die Corona-Landkarte der Johns Hopkins Universität in Baltimore, Maryland, ist im Zuge der Corona-Krise zu dem Informationsportal schlechthin geworden, auch der KURIER verlässt sich auf die Daten. 1,2 Milliarden Interaktionen zählt die Seite pro Tag. Das ist theoretisch jeder Sechste weltweit, der einmal pro Tag darauf klickt. In Deutschland wird sogar darüber gestritten, ob die Zahlen nicht verlässlicher seien als die offiziellen. Warum eigentlich?

Für Kollegen gedacht

Verantwortlich dafür, dass es die Karte gibt, ist ein junger Mann namens Ensheng Dong. Er studiert bei Lauren Gardner an der John Hopkins University; sie wiederum hat sich international einen Namen mit dem Tracking der Ausbreitung von Infektionskrankheiten gemacht.

Als ihm erste Meldungen aus Wuhan unterkamen, wandte er sich an seine Dissertationsbetreuerin. Dong, der sich Sorgen machte, wie es wohl Verwandten und Freunden in China gehen mochte, sammelte damals bereits Daten aus China. „Es war ein spontaner Entschluss“, sagte Gardner später in einem Interview mit Nature. „Wir programmierten die Karte über Nacht.“

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