"Nur weil es der Peter vorgeschlagen hat, heißt es nicht, dass das sinnvoll ist", antwortete Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei seiner PK auf die Frage, was er von SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hackers Vorschlag hält.
Hacker hatte gefordert, dass Corona-Teststationen an den Grenzen eingerichtet werden, um Reiserückkehrer sofort zu testen, später schärfte er sogar nach und schlug vor, alle Heimkehrer auf Flughäfen gratis einem Test zu unterziehen. Ganz dagegen ist Anschober nicht: Er würde Testmöglichkeiten, "vielleicht nicht direkt an der Grenze, aber in Grenznähe begrüßen". Das sei grundsätzlich gut, die Frage sei nur, "wie schnell und flächendeckend" man das machen könne.
Dieses Thema dürfte insbesondere deswegen schlagend werden, da das Außenministerium bisher geltende Landeverbote für Flugzeuge aus 18 Ländern aufgehoben hat. Darunter etwa China, das Vereinigte Königreich, Weißrussland (Belarus), Portugal und Schweden. Sie werden durch die neuen Einreisebestimmungen bzw. dem verpflichtenden Covid-19-Test bei der Rückreise aus Risikogebieten ersetzt.
In Deutschland bieten seit dieser Woche bereits einige Flughäfen gratis Tests an – das will die Bundesregierung ab kommender Woche unterstützen: Heimkehrende Urlauber sollen sich gratis testen lassen können - die Kosten soll voraussichtlich der Staat tragen.
Speziell für Rückkehrer aus internationalen Risikogebieten mit hohen Corona-Fallzahlen soll in Flughäfen sogar eine Testpflicht bei der Einreise kommen. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat eine Anordnung dafür angekündigt, die in der nächsten Woche in Kraft treten soll. Einen genauen Tag nannte das Ministerium noch nicht. Angesetzt werden zunächst Kosten von 50,50 Euro pro Test. Die Tests sollen bis zu einmal pro Person wiederholt werden können.
Einen anderen Weg geht Bayern: Dort können sich alle Bewohner testen lassen, auch wenn sie keine Symptome haben. Der Freistaat übernimmt die Kosten für gesetzlich wie privat Versicherte, ebenso für Menschen, die keine Versicherung haben. Auch Bewohner aus Gemeinden jenseits der Grenze können den Service in Anspruch nehmen, wenn sie in Bayern arbeiten oder von einem Vertragsarzt versorgt werden.
Eine Testung anderer Personen ist jedoch nicht vorgesehen. Finanziert wird das Angebot aus dem Corona-Sonderfonds, den das Land mit Krediten von bis zu 20 Milliarden Euro ausgestattet hat.
Einen ganz anderen Weg geht Ungarn. Ab Samstag wird der Staat keine Kosten mehr übernehmen. Testen lassen muss man sich, wenn man aus einem Risikoland kommt. Wer keinen Test machen will, muss sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben.
In Italien wird derzeit ein Verfahren getestet, das nach 15 Minuten ein Ergebnis bringen und elf Euro kosten soll. Die Entwickler hoffen, es bald in Flughäfen einsetzen zu können.
Während in einigen Ländern die Test-Debatte ausbricht, erlaubt Kroatien US-Bürgern die Einreise – als einziges Land der EU. „Aus geschäftlichen, touristischen, bildungsbezogenen oder anderen dringenden persönlichen Gründen“ dürften US-Bürger einreisen, berichtete orf.at am Donnerstag mit Verweis auf die US-Botschaft in Zagreb.
Auf Urlaub in den USA hingegen können Österreicher und der gesamte Schengenraum nicht gehen, nur mit speziellen Ausnahmen ist derzeit eine Einreise in die USA möglich. Jedoch muss ein negativer Covid-Test mitgeführt werden, der spätestens vier Tage zuvor gemacht wurde.
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