Wo Omikron weltweit bisher schon aufgetaucht ist

Wo Omikron weltweit bisher schon aufgetaucht ist
Zahlreiche Länder haben Einreisebeschränkungen verhängt, trotzdem wurden bereits zahlreiche Fälle über den Erdball verteilt bestätigt.

Die neue Variante des Coronavirus, die von der WHO den Namen Omikron verpasst bekommen hat, hat dazu geführt, dass zahlreiche Länder Einreisebeschränkungen oder auch Einreiseverbote gegen Länder im südlichen Afrika verhängt haben. Die Variante ist dort zum ersten Mal entdeckt worden, wo sie entstanden ist, ist hingegen unklar. 

Nach ersten Fällen in Belgien und Israel wurde sie am Wochenende aus Deutschland gemeldet. 

In Tirol gibt es einen Verdachtsfall, das Ergebnis weiterer Untersuchungen soll in den nächsten Tagen vorliegen. Am Wiener Flughafen wurden eigene Kontrollen veranlasst.

In Deutschland wurde die Omikron-Mutation bei zwei Personen in München festgestellt. Die beiden Betroffenen sollen am Mittwoch mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen sein. Auch der am Samstag gemeldete Verdachtsfall – ebenfalls ein Reiserückkehrer - in Hessen wurde vor kurzem bestätigt.

Auch Dänemark meldete zwei Omikron-Fälle.

In Italien wurde ein Flugpassagier in Mailand positiv auf die möglicherweise gegen die Impfung resistente Variante getestet.

In Tschechien geht man bei einer Infektion von einer hohen Gewissheit aus, dass es sich um Omikron handelt. Nach Angaben von Ministerpräsident Andrej Babis ist eine Frau betroffen, die von Namibia über Südafrika eingereist war. Auch sie sei geimpft gewesen und habe einen leichten Krankheitsverlauf. Gewissheit darüber, ob sie mit Omikron infiziert ist, soll eine Analyse im nationalen Referenzlabor in Prag bringen.

In Großbritannien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwei miteinander in Verbindung stehende Omikron-Fälle entdeckt.

In Australien wurden zwei vollständig geimpfte Passagiere eines Flugs aus Südafrika positiv auf die Omikron-Variante getestet, wie die Gesundheitsbehörde des Bundesstaats New South Wales mitteilte.

Auch Israel, Hongkong und Botswana haben Omikron-Fälle gemeldet.

In den Niederlanden sollen es Dutzende Flugpassagiere aus Südafrika in sich tragen, die am Freitag positiv getestet worden waren. Man sei sich diesbezüglich "zu 95 Prozent" sicher, weil erste Schnelltests von der Delta-Variante abweichende Ergebnisse gezeigt hätten, hieß es am Samstagabend von den niederländischen Behörden. Bei insgesamt 61 Fluggästen war das Coronavirus festgestellt worden. Alle positiven Passagiere wurden in einem Hotel am Flughafen Schiphol isoliert.

Einreisebeschränkungen, Verbote und Abschottung

Zahlreiche Länder, darunter auch Österreich, Deutschland und weitere Mitgliedstaaten der EU, haben den Flugverkehr mit Südafrika und weiteren Ländern der Region beschränkt. Großbritannien und Israel gingen noch einen Schritt weiter und verschärften ihre generellen Einreiseregelungen. Wie der britische Premierminister Boris Johnson ankündigte, müssen künftig alle Einreisenden zwei Tage nach ihrer Ankunft in Großbritannien einen PCR-Test machen und sich bis zur Vorlage des Ergebnisses isolieren.

Israel wird seine Grenzen ab Sonntagabend erneut komplett für Ausländer schließen. Ausnahmen müssten von einem Sonderkomitee genehmigt werden, teilte das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett mit. In Israel wurde bisher ein Omikron-Fall bei einem Rückkehrer aus Malawi bestätigt.

USA loben "Transparenz" gegenüber Rest der Welt

Die USA lobten Südafrika indes für seine "Transparenz" gegenüber dem Rest der Welt seit der Entdeckung der Omikron-Variante. US-Außenminister Antony Blinken gratulierte "den südafrikanischen Wissenschaftern zur schnellen Identifizierung der Omikron-Variante" und lobte "die südafrikanische Regierung für ihre Transparenz bei der Weitergabe dieser Informationen".

Südafrikas Regierung hatte zuvor die von vielen Ländern beschlossenen Reiseverbote für Südafrikaner beklagt. Sie liefen darauf hinaus, dass Südafrika für seine Transparenz und seine Fähigkeit, neue Varianten schneller zu erkennen, bestraft werde, erklärte die Regierung am Samstag.

Was befürchtet wird

Am Donnerstag war in Südafrika die Entdeckung der neuen Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 bekannt gegeben worden. Nach Angaben südafrikanischer Wissenschafter könnte die Variante wegen ungewöhnlich vieler Mutationen noch ansteckender als die derzeit grassierende Delta-Variante sein und die Impfstoffe weniger wirksam machen. 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Omikron jedenfalls als besorgniserregend eingestuft. Wissenschafter befürchten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko und eine verringerte Wirksamkeit herkömmlicher Impfungen. Bis jedoch Klarheit besteht, dürften Wochen vergehen.

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