Corona-Krise als "Prüfung": Wenn Trump mit Gott Gespräche führt

Trump bei seinem Auftritt in Mankato
Bei einem Wahlkampfauftritt zitierte der US-Präsident aus einem angeblichen Dialog mit Gott - und sparte wie immer nicht mit Eigenlob.

US-Präsident Donald Trump sieht in den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise eine Prüfung, die ihm Gott auferlegt habe.

Er habe in einem Zwiegespräch mit Gott seine Wirtschaftpolitik vor der Corona-Pandemie  gelobt ("wir haben die beste Wirtschaft in der Geschichte der Welt aufgebaut") und danach Gott um Bestätigung gebeten, sagte Trump am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in Mankato im US-Bundesstaat Minnesota.

"Habe ich einen guten Job gemacht?", habe er Gott gefragt, so Trump, und nachgeschickt, er sei "der einzige, der das kann". 

Gott habe daraufhin gemeint, dass er das nicht hätte sagen sollen - daher müsse er die Wirtschaft nun von neuem aufbauen. "Ich sagte, okay, ich stimme zu", sagte Trump unter dem Gelächter seiner Zuhörer.

Trump fehle die "spirituelle Reife", sagte die Geschäftsführerin des Netzwerkes "Lobby" für katholische soziale Gerechtigkeit, Schwester Simone Campbell, laut Huffington Post am Dienstag. Der Präsident scheine nicht zu verstehen, dass er selbst für die Folgen der Coronakrise mitverantwortlich sei.
 

Mit Gott im Dialog

In einer Umfrage des Pew Research Center von 2018 sagten rund 90 Prozent der Christen in den USA, sie seien mit Gott im Dialog. 35 Prozent geben an, sie erhielten eine göttliche Antwort. Unter Evangelikalen erklärten 45 Prozent, regelmäßig Zwiegespräche mit Gott zu führen.

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