Corona: Die Party ist auf vielen griechischen Inseln vorbei
Auf den griechischen Urlaubsinseln Mykonos und Ios ist die Party vorbei. Verstärkte Polizeipräsenz soll nun dafür sorgen, dass die Coronavirus-Bestimmungen in Bars und Lokalen strikter eingehalten werden. Auch weitere Verschärfungen stehen im Raum. Bereits vor zwei Wochen war eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden. Allerdings mit sehr überschaubaren Erfolg. Die Party ging weiter.
Der griechische Tourismusminister Haris Theoharis kritisierte, dass die Covid-Regeln von vorrangig jungen Gästen, die sich in Bars und Lokalen drängeln, nicht eingehalten würden. Deshalb entsendet er zusätzliche Polizisten auf die Inseln. Im Vorjahr waren 56 Polizisten auf Mykonos im Einsatz, derzeit sollen 186 für Ordnung sorgen. Auch auf die Insel Ios wurden am Donnerstag 30 zusätzliche Polizisten sowie Sicherheitsbeamte und verdeckte Ermittler entsandt.
Mykonos und Ios seien nur einen Schritt" vor der Einführung schärferer CoV-Maßnahmen entfernt, sagte Nikos Hardalias, der stellvertretender Zivilschutzminister.
Zakynthos, Tinos, Lefkada, Santorini, Paros und Rhodos
Besorgnis herrscht aber auch aufgrund der Situation auf den Inseln Zakynthos, Tinos, Lefkada, Santorini, Paros und Rhodos. Auf der ECDC-Ampel sind insgesamt 13 Inseln in der Südlichen Ägäis seit Donnerstag dunkelrot eingefärbt – das bedeutet, dass vor nicht notwendigen Reisen in die Region abgeraten wird.
Griechenland weist laut den ECDC-Daten (Stand Donnerstag) aktuell eine 14-Tage-Inzidenz von 346 auf, das ist die Zahl der Neuinfektionen gerechnet auf 100.000 Einwohner. Die Inzidenz auf den Inseln Mykonos und Ios ist noch höher.
Das 10,7-Millionen-Einwohner-Land zählt 485.000 Covid-Fälle sowie fast 13.000 Covid-Tote seit Beginn der Pandemie. Die meisten Neuinfektionen werden derzeit bei jungen Menschen – zwischen 20 und 30 Jahren – verzeichnet. Deshalb gibt es jetzt auch dringende Impfempfehlungen für 12- bis 15-Jährige. Diese könnten das Vakzin von Biontech und Pfizer sowie von Moderna bekommen, sagte die Chefin des Impfkomitees, Maria Theodoridou.
Die griechische Regierung bietet unter anderem Bargeld und kostenlose mobile Daten für Jugendliche, um die Impfquote zu steigern.
Krawalle wegen Impfpflicht
Für Beschäftigte im Gesundheitswesen verhängte die Regierung in Athen eine Impfpflicht. In geschlossenen Räumen von Gastronomie, Theatern und Kinos haben nur noch Geimpfte Zutritt. Das führte am Samstag zu schweren Krawallen in Athen. Mehrere tausend Impfgegner hatten sich auf dem zentralen Athener Syntagma-Platz versammelt.
Doch die Regierung will hart bleiben und die Pandemie bis September wieder unter Kontrolle bringen. Denn sonst wackelt der reguläre Schulbeginn.
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