"Cluster mit niedriger Impfquote sind Risiko für gesamte EU"

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, am Freitag in Wien, warnt: Beim Impfen braucht es mehr, "um auf der sicheren Seite zu sein."

Noch ist die Pandemie nicht vorbei, warnt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Bei ihrem Treffen mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in Wien wird es am Freitag auch um die Frage gehen:  Wie kann sich Europa auf die nächste Pandemie besser vorbereiten?

KURIER: Mittlerweile ist es klar: Der einzige nachhaltige Weg aus der Corona-Krise führt über das Impfen. Impfstoff gibt es in Europa jetzt genug – aber warum gibt es aus Ihrer Sicht noch immer so viele Impfgegner?

Stella Kyriakides: Über 70 Prozent der Erwachsenen in der EU sind geimpft. Aber wir müssen weitermachen und mehr erreichen, um auf der sicheren Seite zu sein. Dabei ist die Impfskepsis unsere größte Herausforderung. Impfen polarisiert.

Es gibt nicht die eine Erklärung um die Impfmythen in der gesamten EU zu entkräften. Meine Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger lautet nach wie vor: Vertrauen Sie der Wissenschaft!

Wie erklären Sie sich diese gewaltigen Differenzen? Eine Impfquote von über 80 Prozent in Dänemark oder Frankreich – dagegen nicht einmal 30 Prozent in Bulgarien und Rumänien?

Die Impfquoten variieren innerhalb der EU tatsächlich sehr stark. Und leider zeigt sich, dass niedrige Impfquoten volle Intensivstationen und belegte Krankenhausbetten bedeuten. Die große Mehrheit der Intensivpatientinnen und -patienten ist nicht geimpft. Cluster mit niedriger Impfquote sind ein Risiko nicht nur für die betroffenen Länder, sondern für die gesamte EU.

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