Chinas Anweisung an das Volk: Weniger arbeiten, mehr kaufen

Beijing launched 'Consumption Season' to boost economy
In China sind 12-Stunden-Tage üblich. Die Regierung will damit brechen – damit das Volk in seiner Freizeit wieder mehr Geld ausgibt.

Noch bevor er sein neues Büro zum ersten Mal betrat, hatte Jack Forsdike sich darauf vorbereitet, leiden zu müssen. Der 28-jährige Brite hatte sechs Jahre lang zu Hause in Manchester Chinesisch gelernt, war dann nach Guangzhou gezogen, um als Videospiel-Entwickler für einen großen Tech-Konzern zu arbeiten. Er glaubte, sich einen Lebenstraum erfüllt zu haben.

„Die Personalabteilung sagte mir direkt, dass sich meine Arbeitszeiten drastisch erhöhen würden“, erzählte Forsdike dem US-Magazin Business Insider. „Das fühlte sich zunächst nach Anerkennung an. Ich erkannte bald, wie naiv ich war.“

Fortan musste er 72-Stunden-Wochen leisten, in China werden sie als „996-Wochen“ bezeichnet: Von neun Uhr morgens bis neun Uhr abends, und das sechs Tage die Woche. Der Sonntag bleibt frei – meistens.

Office tower in Beijing

Typisches Bild in chinesischen Metropolen: Auch spätabends brennt in den Bürotürmen noch Licht.

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