China tauscht Befehlshaber der Raketenstreitkräfte aus
China hat am Montag einen Wechsel an der Spitze seiner Raketenstreitkräfte verkündet, in deren Zuständigkeitsbereich auch das Atomwaffenarsenal des Landes fällt. Neuer Befehlshaber ist der ehemalige stellvertretende Marinekommandant Wang Houbin, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Sein Vorgänger Li Yuchao war seit Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, Xinhua gab keine Gründe für seine Abberufung an.
Die Zeitung "South China Morning Post" hatte vergangene Woche berichtet, dass die Einheit für Korruptionsbekämpfung der Zentralen Militärkommission gegen Li und zwei seiner Stellvertreter ermittele.
Xinhua meldete am Montag zudem, dass Xu Xisheng zum neuen Politkommissar der Raketenstreitkräfte ernannte wurde. Xu diente zuvor im territorialen Kommando Süd der Luftwaffe. Über den genauen Zeitpunkt des Wechsels an der Spitze der Raketenstreitkräfte wurden keine Angaben gemacht.
Die Raketenstreitkräfte sind eine vergleichsweise neue Einheit der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Die Gründung wurde im Jänner 2016 bekanntgegeben. Sie beaufsichtigt Chinas Arsenal an strategischen konventionellen und nuklearen Flugkörpern. Dieses kann nach Regierungsangaben sowohl zur Abwehr als auch zum Angriff eingesetzt werden.
In einem US-Geheimdienstbericht vom März hieß es, Chinas konventionelles Raketenpotenzial der Raketenstreitkräfte stelle "wahrscheinlich" eine ernsthafte Bedrohung für die US-Streitkräfte und -Standorte in Ostasien dar.
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