China lenkt ein und unterstützt Untersuchung zur Corona-Pandemie

Einkauf an einem verbarrikadierten chinesischen Markt
Nachdem der internationale Druck hoch wurde, erlaubt China nun doch eine Untersuchung zur Pandemie.

China will nach eigenen Angaben eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleitete Untersuchung der globalen Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie unterstützen. Die Untersuchung solle in einer „offenen, transparenten und umfassenden Weise“ geschehen, nachdem das Virus besiegt sei, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Freitag.


Zuletzt war der internationale Druck auf Peking gestiegen, eine internationale Untersuchung zur Herkunft des neuartigen Coronavirus in China zuzulassen. Insbesondere mit den USA gibt es erhöhte Spannungen rund um den Ursprung des Coronavirus und den Maßnahmen zu dessen Eindämmung.


Das Virus war zuerst in der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan bei Menschen festgestellt worden und breitete sich danach über den gesamten Globus aus. Inzwischen sind die USA mit 1,25 Millionen Infektions- und rund 75.500 Todesfällen das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land.

Peking will jetzt zumindest ein wenig einlenken und eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleitete Untersuchung der globalen Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie unterstützen.  Die Untersuchung solle in einer „offenen, transparenten und umfassenden Weise“ geschehen. Aber eben erst nachdem das Virus besiegt sei.

Die Leitung des Gremiums soll WHO-Chef   Tedros Adhanom Ghebreyesus übernehmen. Der Äthiopier hat enge Kontakte nach Peking und war zuletzt selbst  in die Kritik geraten.  Er hatte China Ende Jänner für seine  „Transparenz“ gelobt, als bereits klar war, dass der Ausbruch über Wochen heruntergespielt worden war. Und die WHO hat die Warnungen des Nicht-WHO-Mitglieds Taiwan ignoriert. Bereits Ende Dezember hatte Taiwan vor einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Coronavirus gewarnt.


Die USA, Australien und andere Staaten werfen China Vertuschung vor. US-Vizepräsident Mike  Pence behauptete wiederholt, dass es „überwältigende Beweise“ dafür gebe, dass das Virus   aus einem Forschungslabor in Wuhan stamme. China weist das zurück. Und auch die WHO bezeichnete die Vorwürfe der USA als „spekulativ“.  


Die  UN-Organisation darf allerdings immer noch kein Expertenteam nach Wuhan entsenden. Das soll erst erlaubt werden, wenn das Virus „endgültig besiegt“ ist, sagte der chinesische UN-Botschafter Chen Xu in Genf

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