"EU muss sich für Flüchtlinge stark machen"

Junge Migranten in Idomeni.
Vor dem EU-Gipfel appelliert die Caritas für eine humanitäre Lösung.

Vor dem EU-Sondergipfel am 7. März appellieren der deutsche und der österreichische Caritasverband an ihre und die anderen Regierungen der Mitgliedsstaaten der EU. Es müsse weiterhin nach gemeinsamen europäischen Lösungen gesucht werden. Notwendig sei, die Belange der Flüchtlinge, aber auch aller europäischer Mitgliedstaaten, zu berücksichtigen.

Gerechte Verteilung ist notwendig

"Deswegen muss weiter für den Weg einer gerechten Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU geworben werden", heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich, und Georg Cremer, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes. "Die Schließung der Grenzen ist keine Lösung. Was wir derzeit an den Grenzen innerhalb Europas erleben ist eine Verschiebung der Probleme zu Lasten Griechenlands und auf Kosten hilfesuchender Menschen."

Caritas Österreich und Caritas Deutschland mit seinem Hilfswerk Caritas international bezeichnen die Situation auf dem Balkan als dramatisch. "Besonders an der griechisch-mazedonischen Grenze spitzt sich die Lage gefährlich zu. Unsere Helfer berichten, dass der Grenzort Idomeni für alte, kranke und traumatisierte Menschen zu einer bedrohlichen Sackgasse geworden ist. Es braucht hier neben humanitärer Hilfe schnell eine politische Lösung. Das heißt insbesondere, dass die bereits beschlossene Verteilung von Flüchtlingen aus Griechenland innerhalb der EU sofort umgesetzt werden muss. Sonst könnte Idomeni zum Sinnbild des Scheiterns der aktuellen Flüchtlingspolitik der europäischen Staaten werden."

Gesundheitszentrum für Idomeni

Die griechische Regierung hat unterdessen angekündigt, ein Gesundheitszentrum für die Tausenden an der Grenze wartenden Flüchtlinge zu eröffnen. Bis Sonntag früh stieg die Zahl der im Grenzgebiet oft nur in Zelten wartenden Flüchtlinge nach Schätzungen von Medien und humanitären Hilfsorganisationen auf etwa 14.000. Sie erhalten bisher nur von privaten Organisationen medizinische Hilfe. Erkältungen und Atemwegserkrankungen sind gerade bei Kindern häufig. Der Gouverneur der Region, Apostolos Tzitzikostas, hatte die Regierung zuvor aufgefordert, den Notstand für die Grenzregion auszurufen.

Seit Mazedonien kaum noch Flüchtlinge aus Griechenland passieren lässt, verschlechtern sich auch die ohnehin seit langem gespannten bilateralen Beziehungen weiter. Das griechische Außenministerium habe Mazedonien vor schweren Folgen für die Beziehungen gewarnt, hieß es in Regierungskreisen in Athen. Welche das sein könnten, blieb offen.

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