"Schlepper lügen! Informieren Sie sich!"

Neue Kampagne des Innenministeriums.
Mit einer neuen Kampagne will Johanna Mikl-Leitner die Migration aus Afghanistan stoppen.

Im afghanischen Fernsehen sollen Heimkehrer erzählen, dass ihre Erwartungen enttäuscht wurden. Selbiges soll in den sozialen Medien passieren. In afghanischen Zeitungen werden Inserate geschaltet, in Bussen Plakate angebracht. Die Botschaft ist überall dieselbe: Kommen Sie nicht nach Österreich!

Die Botschaften können nicht klarer sein: "Österreichs Asylrecht nun noch strenger!", "Bei subsidiärem Schutz: Ohne Einkommen kein Familiennachzug!", "Bei subsidiärem Schutz: Familiennachzug frühestens nach drei Jahren!" und "Asyl nur befristet". Mit der Maßnahme sollen Menschen von der Flucht nach Österreich abgehalten werden. Zudem wird darauf aufmerksam gemacht, dass Schlepper Falschinformationen verbreiten und man ihnen nicht glauben dürfe.

Für die zuständige Ministerin Johanna Mikl-Leinter sei es eine "Frage der Fairness", Menschen über die "Verschärfung des österreichischen Asylrechts" in Kenntnis zu setzen. Gestartet wird die Kampagne zunächst in Afghanistan. Dabei wird es aber nicht bleiben, wie am Dienstag bei der Präsentation betont wurde.

Bereits im vergangenen Frühjahr setzte Österreich auf eine Gegenmaßnahme, um Kosovaren davon zu überzeugen, im eigenen Land zu bleiben. In kosovarischen Medien erschienen ganzseitige Inserate des Innenministeriums mit der Botschaft: "Kein Asyl in Österreich - die Schlepper belügen euch, um an euer Geld zu kommen."

Deutsches Pendant

Vor gut zwei Wochen stellte das Auswärtige Amt in Deutschland die Kampagne "Afghanistan, my home" vor. Im Gegensatz zum österreichischen Pendant hat Deutschland einen positiven Ansatz gewählt: Spots werden im Fernsehen, Radio und Internet ausgestrahlt, in denen unter anderem bekannte Afghanen erklären, warum sie sich für eine Bleibeperspektive im Land entschieden haben und warum ihnen ihre Heimat wichtig ist.

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