Bye-bye, Billigarbeiter: Wie Johnson den Zuzug stoppen will

Großbritanniens Premier löst sein Brexit-Versprechen ein: Künftig dürfen nur mehr gut Gebildete mit Jobzusage einwandern. Die Wirtschaft ist entsetzt.

Kein Jobangebot, schlechte Ausbildung, mangelhaftes Englisch. Geht es nach den neuen britischen Einwanderungsregeln, dürfte Priti Patel eigentlich gar nicht hier sein: Ihre Eltern, gebürtige Inder, hätten es mit den neuen geplanten britischen Immigrationsbeschränkungen nicht ins Vereinigte Königreich geschafft. Nur: Das Einwandererkind Patel ist nicht irgendwer. Die 47-Jährige ist Innenministerin in Boris Johnsons Kabinett – und damit diejenige, die das Prestigeprojekt des konservativen Premiers nun verkauft.

Das Brexit-Versprechen

Dass sie im Radio auf die Frage, ob die von ihr vorgestellten Regeln denn auch ihre Eltern betroffen hätten, nicht und nicht antworten wollte, illustriert bestens, wie komplex und emotionsgeladen die Einwanderungsdebatte in Großbritannien mittlerweile ist. Schon bei der Kampagne für den Brexit war der „Kampf gegen die ungehinderte Zuwanderung“ die Losung, mit der die Brexiteers wie Johnson Stimmung machten. Für viele, die damals pro Brexit stimmten, war dies das entscheidende Argument.

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