Brexit: Auch Interessen der USA sollen berücksichtigt werden

Wilbur Ross
Der amerikanische Handelsminister Ross kritisiert die EU und bringt die USA als wichtigsten Handelspartner der Briten ins Spiel.

Der amerikanische Handelsminister Wilbur Ross fordert, dass bei den Brexit-Vereinbarungen zwischen der EU und Großbritannien auch US-Wirtschaftsinteressen berücksichtigt werden. So dürften engere Beziehungen zwischen den USA und dem Königreich nicht durch unterschiedliche Standards und Regeln behindert werden, forderte der Milliardär am Montag bei einem Besuch in London.

Die USA wollten der wichtigste Handelspartner Großbritanniens werden. Die Beseitigung von Zöllen und anderen Hindernissen sei dabei wichtig.

Ross kritisierte zugleich die Handelspolitik der EU und warf dem Staatenblock vor, höhere Einfuhrzölle als die USA zu erheben und strengere Vorgaben zu machen. "Die EU spricht über den Freihandel, aber ist in Wahrheit hochgradig protektionistisch."

Der Republikaner verteidigte auch die US-Entscheidung, Strafzölle von 220 Prozent gegen den kanadischen Flugzeugbauer Bombardier zu verhängen. Von der Entscheidung ist auch Großbritannien betroffen, weil die Flügel des Jets in Belfast gebaut werden. "Selbst unsere besten Freunde müssen sich an die Regeln halten", sagte Ross. Die USA werfen Kanada vor, Bombardier unfair subventioniert zu haben. Die Regierung in Ottawa weist dies zurück.

Der Konflikt belastet auch die amerikanisch-britischen Beziehungen, weil im Bombardier-Werk in Belfast Tausende Arbeiter beschäftigt sind. Premierministerin Theresa May hat versprochen, dass ihr Land auch dem EU-Austritt wirtschaftlich erfolgreich sein wird. Dabei setzt sie auf Handelsabkommen mit den USA und anderen Staaten außerhalb der EU.

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