Eklat um Boris Palmer: Stresstest für Deutschlands Grüne im Wahlkampf

Boris Palmer
Für die Partei lief es bisher bestens, nun gibt es aber Ärger wegen einer Äußerung von Tübingens Oberbürgermeister.

Der Start in den Wahlkampf 2021 hätte für die deutschen Grünen bisher nicht besser laufen können: Auf die Verkündung ihrer ersten Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock traten so viele Menschen wie noch nie ihre Partei ein, in Umfragen liegen sie mal gleichauf mit CDU/CSU oder überholen sie, wie vor wenigen Wochen.

Nun gibt es für die grünen Wahlstrategen aber Grund zur Sorge: Boris Palmer, der grüne Oberbürgermeister aus Tübingen (Baden-Württemberg) hat es wieder einmal getan. Mit einer Aussage über den früheren Fußballnationalspieler Dennis Aogo löste er Empörung aus – und provozierte ein Parteiausschlussverfahren. Palmer hatte am Wochenende im Zuge der Diskussion mit Facebook-Nutzern ein Aogo zugeschriebenes Zitat aufgegriffen, indem dieser angeblich selbst das N-Wort benutzt haben soll, was Palmer postete. Dazu schrieb er: "Der Aogo ist ein schlimmer Rassist." Laut Palmer soll das ironisch gemeint gewesen sein.

Parteichefin und Kanzlerkandidatin Baerbock ging sofort auf größtmögliche Distanz: "Die Äußerung von Boris Palmer ist rassistisch und abstoßend", schrieb sie bei Twitter. Sie reihe sich ein in immer neue Provokationen von ihm, die Menschen ausgrenzten und verletzten. Auch Palmers baden-württembergischer Ministerpräsident Winfried Kretschmann rügte Palmer: "Ich finde es auch eines Oberbürgermeisters unwürdig, dauernd mit Provokationen zu polarisieren."

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