Bombenexplosion in Kirche im Kongo: Mindestens zehn Tote

Ein IS-Ableger soll verantwortlich für den Anschlag in der Krisenregion Nord-Kivu sein. Ein Attentat erfolgte außerdem in Nigeria.

Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in der kongolesischen Krisenregion Nord-Kivu sind mindestens zehn Menschen getötet und 39 verletzt worden. Das Attentat im Ort Kasindi wurde während einer Taufe verübt, sagte ein Militärsprecher am Sonntag. Ein kenianischer Staatsbürger wurde festgenommen. Die Regierung machte für den Angriff die islamistische Miliz ADF verantwortlich, die die USA als Ableger der Miliz Islamischer Staat (IS) als globale Terrororganisation einstuft.

Nach Angaben der auf Propaganda von Extremisten spezialisierten Site Intelligence Group reklamierte der IS-Ableger "Provinz Zentralafrika" (ISCAP) den Anschlag für sich. Die Terroristen drohten mit weiteren Anschlägen, schrieb Site-Direktorin Rita Katz am Abend auf Twitter.

Mehrere Milizen im Kongo aktiv

Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern sind mehrere Milizen aktiv. Ihnen geht es meist um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten. Die Rebellengruppe ADF, die im Nachbarland Uganda gegründet wurde, verübt regelmäßig blutige Anschläge im Osten des Kongo.

Anschlag auf Pfarrhaus in Nigeria

Auch in Nigeria haben Banditen ein Pfarrhaus angezündet und dabei einen katholischen Priester getötet. Nach Angaben örtlicher Sicherheitskräfte versuchten die unbekannten Täter Sonntag früh in das Pfarrhaus im Ort Kafin-Koro im Bundesstaat Niger einzudringen. Weil ihnen das aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen an dem Gebäude nicht gelang, zündeten sie das Haus an, teilte ein Polizeisprecher nach Angaben der Zeitung "Daily Trust" mit.

Der Priester Isaac Achi von der örtlichen Peter-und-Paul-Pfarre der Diözese Minna kam den Angaben zufolge in den Flammen ums Leben. Ein weiterer Priester, der versuchte zu fliehen, wurde von den Angreifern angeschossen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Den Tätern gelang noch vor Eintreffen der Sicherheitskräfte die Flucht.

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