Mindestens 27 Menschen in Demokratischer Republik Kongo getötet

Mindestens 27 Menschen in Demokratischer Republik Kongo getötet
Islamistische Miliz ADF greift Dorfbewohner an.

Bei einem neuerlichen blutigen Angriff mutmaßlicher Jihadisten auf ein Dorf in der Demokratischen Republik Kongo sind am Samstag mindestens 27 Zivilisten getötet worden. Das teilten die Kivu Security Tracker (KST), die mit Hilfe von Experten die Gewalt in der Region dokumentieren via Twitter mit.

Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, die islamistische Rebellengruppe Allied Democratic Forces (ADF) habe das Dorf Beu Manyama im Osten des Landes mit Macheten überfallen. Als die Armee eingetroffen sei, seien bereits mehr als ein Dutzend Zivilisten tot gewesen. Soldaten hätten die Angreifer verfolgt, sieben von ihnen getötet und einen festgenommen.

Das Rote Kreuz ging bereits von einer deutlich höheren Opferzahl aus. Bei dem Angriff in Beu Manyama seien „21 bis 24 Zivilisten“ getötet worden, sagte der örtliche Chef der Hilfsorganisation, Philippe Bonane. Beu Manyama liegt in der Region Beni. Die kongolesische und die ugandische Armee gehen dort seit Ende November gemeinsam gegen die Kämpfer der ADF vor.

In der benachbarten Provinz Ituri waren am Donnerstag nach Angaben des Roten Kreuzes 17 enthauptete Leichen entdeckt worden. Ihre Tötung wurde ebenfalls der ADF-Miliz zugeschrieben.

Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnet die Allied Democratic Forces als ihren regionalen Ableger in der Demokratischen Republik Kongo. Den Kämpfern der ADF wird der gewaltsame Tod tausender Zivilisten im Osten des Landes zur Last gelegt.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 120 bewaffnete Gruppen aktiv, Massaker an Zivilisten sind an der Tagesordnung. Die Regierung in Kinshasa hat über Ituri und die benachbarte Provinz Nord-Kivu seit Mai 2021 den Ausnahmezustand verhängt. Die Übergriffe bewaffneter Gruppen gehen dennoch weiter.

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