Bolsonaro ruft zu landesweiten Protesten auf

Bolsonaro ruft zu landesweiten Protesten auf
Weil der Präsident in den Umfragen weit hinten liegt, radikalisiert er seine Anhänger. Auch am heutigen Unabhängigkeitstag.

Fahnen schwenkende Demonstranten, wild hupende Autos: Es ist ein chaotisches Bild, das sich am Montag, dem Vorabend des brasilianischen Unabhängigkeitstages, auf den Straßen der Hauptstadt Brasília bot. Unterstützer des rechtsextremen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro durchbrachen eine Polizeiabsperrung und gelangten auf die aus Sicherheitsgründen gesperrte Allee, die zum Kongress und zum Obersten Gerichtshof des Landes führt. Jenes Gerichtshofes, der gegen den Präsidenten wegen Korruption ermittelt. „Wir sind gerade hereingestürmt“, ruft einer der Demonstranten in einem Video. „Die Polizei konnte die Menschen nicht zurückhalten.“ Er kündigte an, dass die Demonstranten am Dienstag auch das Oberste Gericht stürmen wollten.

Schon vor dem 7. September – an diesem Tag wird die Erlangung der Unabhängigkeit Brasiliens 1822 gefeiert – hatte Bolsonaro seine Anhänger zu landesweiten Protesten aufgerufen. Allein in Brasília rechnete man mit 200.000 „Bolsonaristas“ auf der Straße, in São Paulo sollten es sogar noch mehr werden.

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