Mehr als 12.000 neue Corona-Infektionen in Belgien an einem Tag

Alle Lokale in Belgien sind wegen der Pandemie ab Montag für mindestens vier Wochen zu
Alarmstimmung in Belgien, wo seit Montag alle Restaurants und Cafes geschlossen bleiben müssen

Belgien mit seinen elf Millionen Einwohnern zählt zu den Corona-Hotspots schlechthin. Das von der Corona-Pandemie besonders schwer geplagte Land hat an einem einzigen Tag mehr als 12.000 Neuinfektionen verzeichnet. Wie ein Sprecher des Krisenzentrums nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga am Montag in Brüssel mitteilte, wurden für den Dienstag voriger Woche (13. Oktober) 12.051 neue Fälle registriert.

Nach Angaben des Krisenzentrums ergibt sich für den Zeitraum 9. bis 15. Oktober in Belgien eine Zahl von durchschnittlich 7.876 Neuinfektionen pro Tag. Die Regierung verfügte bereits am Freitag, dass ab diesem Montag alle Restaurants und Gaststätten für vier Wochen geschlossen bleiben Von Mitternacht bis 5.00 Uhr gilt eine Ausgangssperre. 

Mehr als 12.000 neue Corona-Infektionen in Belgien an einem Tag

Belgiens neuer Premierminister Alexander De Croo

Insgesamt gab es in Belgien nach offiziellen Zahlen seit Beginn der Pandemie 222.253 Coronafälle. An der Spitze liegen die Provinzen Brüssel, Antwerpen und Lüttich (Liège).

Mehr Tote als in Deutschland 

Laut der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität sind bisher insgesamt 10.413 Menschen in Belgien an oder mit Covid-19 gestorben. Das sind mehr als im viel größeren Deutschland (9.789 nach RKI-Angaben, Stand Montag) und entspricht mehr als 90 Toten pro 100.000 Einwohner - nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität ist dies einer der höchsten Werte weltweit.

Der neue Premierminister Alexander De Croo - er ist noch keine drei Wochen im Amt - bittet die Belgier eindringlich, wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten und nur noch mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts einen engeren Kontakt zu pflegen. Auch der Alkoholverkauf nach 20 Uhr ist verboten, Weihnachtsmärkte werden abgesagt.

Um Restaurants und Gaststätten trotz der Zwangssperre vor dem Ruin zu bewahren, soll ein Unterstützungsplan erarbeitet werden. Premierminister De Croo nannte die Maßnahmen "sehr hart", aber es gehe nun darum, zu handeln und die Infektionszahlen zu senken.

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