Büchse der Pandora: Uni in Südkorea arbeitet an Killerrobotern

Terminator Genisys
50 Wissenschaftler haben nun in einem offenen Brief zum Boykott der Uni aufgerufen.

Die südkoreanische Universität KAIST zählt zu den 50 besten der Welt. Vor allem im Gebiet der Künstlichen Intelligenz ist sie führend, sie beschäftigt rund 60 Professoren, die sich mit diesem Thema befassen. Künstliche Intelligenz wird mit wachsender Sorge betrachtet: Ob Tesla-Gründer Elon Musk, der Philosoph Nick Bostrom oder der jüngst verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking: Sie alle warnen davor, dass eine Künstliche Intelligenz in nicht allzu ferner Zukunft dem Menschen den Rang ablaufen könnte und eine existentielle Gefahr für die Menschheit darstellen könnte.

Die Büchse der Pandora

Aber die Universität KAIST sorgt für eine ganz unmittelbare Sorge: Sie hat einen Vertrag mit der Hanwha-Gruppe abgeschlossen, die 1952 als "Korea Explosives" gegründet wurde. Sie stellt unter anderem Splittermunition her, die von den Vereinten Nationen verboten wurde; ein Verbot, an das sich Südkorea nicht hält. Über 50 führende Forscher an Künstlicher Intelligenz haben nun in einem offenen Brief zum Boykott der Universität aufgerufen und angekündigt, jegliche Kooperationen mit ihr einzustellen. Ihre Sorge ist, dass KAIST in Kooperation mit Hanwha Waffen entwickelt, über die "Menschen keine echte Kontrolle haben".

Diese Waffen, schreiben die Wissenschaftler, "werden eine Revolution in der Kriegsführung darstellen. (...) Sie haben das Potential, Waffen für Terroristen zu werden. (...) Wenn diese Büchse der Pandora geöffnet ist, wird es schwierig, sie wieder zu schließen. Aber wir können uns einfach entscheiden, sie nicht zu entwickeln."

20 Länder wollen Killerroboter verbieten

Die Vereinten Nationen treffen sich kommende Woche in Genf, um über autonome Waffensysteme zu beraten. Mehr als 20 Nationen haben bereits zu einem Bann von Killerrobotern aufgerufen. 

 

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