Ausgehetzt? Berliner Justiz geht gegen Attila Hildmann vor

Ausgehetzt? Berliner Justiz geht gegen Attila Hildmann vor
Der vegane Kochbuchautor beleidigt, droht und hetzt – das brachte ihm viele Anzeigen ein, aber noch keine Anklage. Das soll sich nun ändern.

Attila Hildmann wirkt beunruhigt. In der Nacht auf Freitag rief er seine 118.000 Anhänger im Messengerdienst Telegram auf, den Newsletter seiner Webseite zu abonnieren – „falls die Hochverräter meinen Kanal killen“. Wer dem Link folgte, kam auf eine Seite, wo für Rezepte, und Gewinnspiele geworben wird. Und überhaupt für ihn: In TV und Presse würde er als Star der veganen Küche gefeiert, ist zu lesen. Das war einmal. Genauso wie seine Auftritte in Talkshows, oder Sendungen wie „Let’s Dance“, der deutschen Ausgabe von „Dancing Stars“.

Heute macht der 39-jährige Kochbuchautor anders Schlagzeilen. Im Mai schwadronierte er mit Megafon auf der Wiese vor dem Bundestag über Eliten, die angeblich Massenmord und Versklavung der Menschheit planen, also die gängige Verschwörungskiste wenn es um das Coronavirus geht. Es folgten weitere Aufrufe zu Demonstrationen – mit Publikum, das aggressiver wurde. Genauso wie seine Aussagen, die als antisemitisch und rechtsextrem eingestuft werden.

Seit Monaten gehen dazu Anzeigen ein. Gegen Hildmann wird wegen Verdachts auf Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft in Brandenburg, wo der Mann wohnt, konnte sich aber bisher nicht entscheiden, ob sie Anklage erhebt oder nicht. Nun übernimmt die Berliner Justiz den Fall.

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