Assad will nicht ins Exil gehen

Golfstaaten Durch die arabische Welt zieht sich zunehmend eine Konfliktlinie entlang der beiden großen islamischen Konfessionen: Schiiten und Sunniten. Assads Regime gehört zu den Alawiten, einer schiitischen Minderheit in Syrien.
Syriens Machthaber ist nicht bereit, das Land zu verlassen - indes sind die Kämpfe an der türkischen Grenze wider aufgeflammt.

Syriens Präsident Bashar al-Assad hat nicht im geringsten die Absicht, ins Exil gehen.In einem Interview mit dem englischsprachigen Fernsehsender Russia Today sagte der Machthaber: "Ich bin Syrer" und "keine Marionette" des Westens. "Ich muss in Syrien leben und sterben", betonte er. Zugleich warnte Assad vor einem Domino-Effekt im Falle einer ausländischen Militärintervention: "Der Preis wäre zu hoch, als das die Welt sich das leisten könnte."

Grenzkonflikt

Die Lage in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land bessert sich indes nicht. Bei Kämpfen zwischen syrischer Armee und Aufständischen an einem Grenzposten zur Türkei sind auf türkischer Seite nach Medienberichten zwei Menschen verletzt worden. Die türkischen Zivilisten seien durch verirrte Kugeln bei Gefechten um den Posten Ras al-Ain im Nordosten Syriens getroffen worden, berichtete der türkische Fernsehsender NTV am Donnerstag. Ras al-Ain ist einer der beiden letzten Grenzübergänge zur Türkei, der sich noch nicht in der Hand der Rebellen befindet.

Die Kämpfe hätten in der Nacht begonnen und Panik unter den Bewohnern der direkt gegenüberliegenden türkischen Stadt Ceylanpinar ausgelöst, berichtete die Zeitung Hürriyet in ihrer Internetausgabe. Rund 200 syrische Zivilisten seien vor den Kämpfen über die Grenze geflohen. Auch Verletzte aus Syrien seien über die Grenze gebracht worden. Die türkischen Behörden forderten die Bewohner von Ceylanpinar laut der Agentur Anadolu auf, sich von der Grenze fernzuhalten.

Durch die Kämpfe in Syrien waren schon mehrfach Menschen auf türkischer Seite getötet oder verletzt worden. Anfang Oktober starben in der Ortschaft Akcakale fünf Zivilisten durch syrischen Artilleriebeschuss. Die Türkei startete daraufhin Vergeltungsangriffe. Außer dem Übergang Ras al-Ain, der nur für Fußgänger geöffnet wird, ist nur noch der Grenzposten Kesep im Nordwesten Syriens in Händen der syrischen Armee. Die Aufständischen hatten seit Juli vier andere Grenzübergänge erobert, ein weiterer im Nordosten befindet sich in Händen kurdischer Aktivisten.

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