Arbeiten bis zum Alter von 70 Jahren

Joe Hockey
Die liberale Regierung in Canberra stellt die Weichen für die Zukunft.

Alle Australier, die nach 1965 geboren sind, müssen sich auf ein langes Arbeitsleben einstellen: Die neue, liberale Regierung will das Pensionsantrittsalter auf 70 Jahre hinaufsetzen. Offiziell verkünden wird diesen Schritt Finanzminister Joe Hockey, wenn er Mitte Mai seinen ersten Staatshaushalt präsentiert.

Angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung und der zunehmend leeren Staatskassen hatte bereits die Vorgängerregierung das Rentenantrittsalter von derzeit 65 auf 67 Jahre erhöht. Ab dem Jahr 2035 aber sollen nach den Plänen der neuen Regierung alle Australier erst dann in Pension gehen, wenn sie 70 Jahre alt sind. Von allen Industriestaaten der Welt müssten die Australier dann am längsten arbeiten, bis sie in Pension gehen können.

Aktive Südkoreaner

Derzeit müssen vor allem die Norweger (Antrittsalter 67) und die Bürger der USA (66 Jahre) besonders lange arbeiten, bis sie auf eine staatliche Pension hoffen dürfen. Tatsächlich aber arbeiten die Südkoreaner und Japaner am längsten, obwohl das gesetzlich Pensionsantrittsalter nur bei 60 bzw 62 Jahren liegt. Die Mehrheit der Bevölkerungen beider Länder bleibt meist bis zum Alter von 70 Jahren, und das sowohl Männer als auch Frauen, aktiv im Arbeitsleben.

Aus Sicht der australischen Regierung ist der nun angekündigte Schritt eine Notbremse. So soll das bedrohte staatliche Pensionssystem gestärkt werden, ohne die Höhe der Pensionen zu beschneiden.

Denn die Zahl der Menschen zwischen 65 und 84 Jahren in der zwölftgrößten Volkswirtschaft der Welt wird sich in den kommenden 35 Jahren verdoppeln. Und die Zahl derjenigen, die älter sind als 85 Jahre, wird sich nach Angaben der Regierung in Canberra sogar vervierfachen.

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