Drei Tote bei Explosion auf US-Stützpunkt
Der US-Luftwaffenstützpunkt Bagram in der zentralafghanischen Provinz Parwan ist am Samstag in der Früh von einer schweren Explosion erschüttert worden. Dabei seien drei Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf den Bezirksgouverneur von Bagram, Haji Shokoor.
Die Explosion habe sich in der Nähe einer Kantine ereignet, hieß es. Unklar war, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte. Vonseiten des US-Militärs gab es vorerst keine Verlautbarung zu dem Vorfall. Laut einer NATO-Mitteilung ereignete sich die Explosion in der Früh gegen 5.30 Uhr Ortszeit. Medizinische Teams und zusätzliche Sicherheitsverbände seien im Einsatz. Mittlerweile haben sich die radikal-islamischen Taliban zu der Attacke auf den Luftwaffenstützpunkt bekannt. Ein Taliban-Sprecher, Sabihullah Mujahid, erklärte, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt.
Hauptquartier des US-Truppen
Zunächst bekannte sich niemand zu dem vermeintlichen Anschlag. Bagram ist der größte Stützpunkt der US-Truppen in Afghanistan. Dort befindet sich auch das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Afghanistan. Gegenwärtig sind noch knapp 10.000 US-Soldaten im Land.
Der Stützpunkt in Bagram wird immer wieder von Taliban-Kämpfern attackiert. Bei einem der tödlichsten Angriffe der letzten Zeit waren im Dezember 2015 sechs US-Soldaten nahe dem Stützpunkt durch einen Selbstmordattentäter getötet worden.
Angriff auf das deutsche Generalkonsulat
In der Nacht auf Freitag hatten radikalislamische Taliban-Kämpfer das deutsche Generalkonsulat im nordafghanischen Mazar-i-Sharif angegriffen. Dabei wurden mindestens sechs Menschen getötet und fast 130 weitere verletzt. In Mazar-i-Sharif sind seit Oktober auch österreichische Gebirgsjäger im Rahmen einer NATO-Ausbildungsmission für afghanische Sicherheitskräfte stationiert.
Als Grund für ihren Angriff führten die Taliban später deutsche Unterstützung für einen US-Luftangriff in der Provinz Kunduz an, bei dem Anfang November auch rund 30 Zivilisten getötet wurden.
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