Luftangriff in Afghanistan: 30 Zivilisten getötet

Unter den Toten befinden sich Frauen und Kinder. 25 Personen wurden verletzt.

Bei einem Luftangriff der NATO in der Provinz Kunduz im Norden Afghanistans sind nach Angaben der afghanischen Behörden mindestens 30 Zivilisten getötet worden.

Afghanische Verbände und internationale Truppen hätten gemeinsam einen Einsatz gegen Kämpfer der radikalislamischen Taliban geführt, sagte der Provinz-Sprecher Mahmud Danish.

Dabei seien mindestens 30 afghanischen Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet und 25 weitere verletzt worden.

US-Soldaten getötet

Zwei US-Soldaten waren zuvor während eines Militäreinsatzes gegen die Taliban in der nordafghanischen Provinz Kunduz getötet worden. Das teilten die US-Streitkräfte in Afghanistan am Donnerstag mit. Zwei weitere Soldaten seien verwundet worden. Die Männer seien Teil der NATO-Mission "Resolute Support" gewesen. Sie berät und bildet afghanische Streitkräfte aus, kämpft aber offiziell nicht mehr selber.

Der Oberbefehlshaber der US- sowie der NATO-Streitkräfte in Afghanistan, General John W. Nicholson, sagte in der Stellungnahme: "Trotz des heutigen tragischen Vorfalls stehen wir weiter zu unserem Versprechen, unseren afghanischen Partnern bei der Verteidigung ihres Landes zu helfen."

In Kunduz war bis Ende 2013 die deutsche Bundeswehr stationiert gewesen. Anfang Oktober waren Talibankämpfer für zehn Tage in die Stadt eingedrungen und hatten sich Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert. Mehr als 30.000 Menschen flohen. Im Herbst 2015 hatten die Taliban die wichtige Provinzhauptstadt für fast zwei Wochen vollständig in ihrer Gewalt gehabt.

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